
++++ Dieser Artikel stammt von 2018 aus dem Archiv von allgaeu.life ++++
"Hier jammert keiner, nur weil es mal weniger als minus 20 Grad hat. Wir haben schon viel härtere Winter erlebt. Der Betrieb läuft einwandfrei", stellt Alfred Spötzel, technischer Leiter der Nebelhornbahn, klar.
Und tatsächlich: Wer an einem eisigen Sonnentag mit der Gondel hinauf zur Bergstation Höfatsblick fährt, ist umgeben von freudestrahlenden Gesichtern. "Geiler Schnee, geiles Wetter. Nur die Harten kommen in den Garten", rufen uns drei Snowboarder zu, ehe sie dick eingepackt nach unten sausen.

Auch beim Pistenteam Nebelhorn ist die Stimmung alles andere als frostig. "An solchen Tagen geht uns das Herz auf. Da spüren wir keine Kälte", sagt Pistenbully-Fahrer Christan Kocher (25) stellvertretend für seine Kollegen und deutet auf das herrliche Bergpanorama.
Vier, fünf Meter hoch liegt er derzeit am Koblat oberhalb der Bergstation. Darüber erhebt sich der wolkenlose Himmel.
Ein kräftigeres weiß-blau gibt es allenfalls auf der bayerischen Flagge!
Doch auch im Dunkeln müssen die Bullyfahrer ran: In der Nacht auf Dienstag ist Christian mit der Pistenraube noch fleißig auf der "Walz" gewesen. "Minus 25 Grad zeigte das Thermometer. Das war Rekord in diesem Winter. Aber es war trotzdem geil", sagt der Bullyfahrer aus Leidenschaft. Der Schnee sei ein Traum. Davon überzeugen sich die Jungs vom Pistenteam täglich selbst: Quasi zur Qualitätskontrolle schnallen sie selbst die Ski an.
Während sich die Gipfel-Gäste nach dem Zwiebelprinzip mehrere Klamotten-Schichten überziehen, trägt Christian bei unserem Treffen an der Bergstation noch nicht mal eine lange Unterhose unter der Jeans. "Man gewöhnt sich an alles", sagt er lachend.
Recht hat er: Selbst allgaeu.life-Reporterin Anja, die im kalten Wind anfangs noch bibberte, fällt nach unserem Dreh im Winterwunderland der Abschied schwer. "Mag sein, dass es im Büro wärmer ist. Aber schöner ist selbst bei minus 20 Grad hier oben!"