Der Erfolg ist doch zum Abheben, oder?
Chancrin: (lacht) Ja, schon irgendwie. Ich bin sehr glücklich. Die Golden-Globe-Verleihung habe ich mir morgens um halb vier am Computer angesehen. Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet. Denn die schwedische Satire "The Square" war in Cannes als bester Film ausgezeichnet worden und für mich Favorit.
Nun gilt "Aus dem Nichts" als sicherer Kandidat für die Oscar-Nominierungen am 23. Januar. Wissen Sie schon, wo Sie diese sehen werden?
Chancrin: Nein. An diesem Abend stehe ich auf der Bühne des Berliner Glaspalastes - als grausame und böse Stiefmutter, die Schneewittchen umbringen will. Ich spiele auch die sieben Zwerge.
Wie das?
Chancrin: Das gehört zum Konzept unseres Hexenberg-Ensembles. Wir sind 15 Schauspieler, die Märchen für Kinder und Erwachsene inszenieren. Zwei Personen bringen jeweils eine halbe Stunde ein Märchen auf die Bühne. Abends spielen wir die härteren und frivoleren Varianten für Erwachsene. In "Gevatter Tod" bin ich Tod, Gott und Teufel, und ich spiele das Rotkäppchen.
Profitieren Sie eigentlich vom Kino-Erfolg? Erhalten Sie nun mehr Angebote als Schauspielerin und Regisseurin?

Chancrin: Ja, der Film hat einen Schub ergeben. Ich habe interessante Angebote für Projekte und Castings erhalten. Ein Film- und ein Theaterregieangebot stehen kurz vor der Unterzeichnung. Mehr kann ich aber noch nicht verraten.
Hat "Aus dem Nichts" Chancen für die Oscar-Nominierung als bester nichtenglischer Film?
Chancrin: Fünf von neun Filmen werden nominiert. Ich glaube, dass wir dabei sind.
Über den Roten Teppich in Cannes durften Sie schon mit Fatih Akin und Diane Kruger flanieren. Vielleicht klappt es ja auch am 4. März bei der Oscar-Verleihung ...
Chancrin: Das wäre natürlich toll. Erst einmal werde ich nächsten Freitag beim Bayerischen Filmpreis dabei sein - und bei diesem Fest auch meinen Geburtstag feiern.
Info: Fatih Akins Film "Aus dem Nichts" läuft noch im Cineplex in Memmingen.