Das Ensemble „Musical Moments“ und seine Gäste bescherten dem begeisterten Publikum einen monumentalen Reigen von 34 Titeln für Ohren und Augen – sie erhielen dafür frenetischem Beifall.
Das Startlied „You’ll never walk alone“ der vier Sängerinnen Melanie Warsitzka, Franziska Fink (Sopran), Tanja Versal (Sopran) und Isabella Dartmann (Sopran, Kempten, neu im Ensemble) mit dem professionell geschulten Bariton Tom Croèl schlug das Thema des Abends an. Warsitzka formulierte es so: „Wir nehmen Sie heute Abend an die Hand ins Hochland von Schottland“. Von einer Tanzgruppe der Memminger Ballettschule Uschi Buhmann choreographisch flankiert, wurde der im Hintergrund agierende Markt Rettenbacher Chor „Herzton“ von den fünf stimmkräftigen Gesangssolisten beinahe zugedeckt. Doch je stimmkräftiger die Gesangsnummern waren, desto heftiger brandete Beifall auf.

Dass der Texter, Komponist und Vokalcoach Croèl auch ein begnadeter Sänger mit anheimelndem Bariton ist, bewies er eindrucksvoll in seinen Gesangssoli, wie zum Beispiel „Remember me“ und „The One“. Paul Simons und Art Garfunkels populäres „The Sound of Silence“ kam aber – im Widerspruch zum Titel des sanften Pop-Klassikers – zu lautstark und in der Stimmlage zu tief.
Wenn die Gesangssolisten solo sangen, wie zum Beispiel Dartmann die Ballade „Somewhere over the Rainbow“, oder im Duett, beispielsweise Fink und Dartmann bei Jeff Buckleys „Hallelujah“, kamen die individuellen sängerischen Fähigkeiten der Damen deutlich unterscheidbar gut zum Tragen. Genauso auch die „Herztöne“ des gleichnamigen Markt Rettenbacher Chors. Warsitzkas Gesangssoli, darunter „I will always love you“ (Whitney Houston) oder „May it be“ aus „The Lord oft he Rings“, bewiesen die emotionsgeladene, mitunter dramatisch anmutende, musikalische Gestaltungskraft ihres glockenhellen Mezzosoprans.
Im zweiten Programmteil kündigten die sich scheinbar von fern nähernden Dudelsäcke der „Highroad Pipes and Drums“ das Eintauchen in die mythen- und sagenumwobenen, kargen Berghöhen des schottischen Hochlandes an. Original schottisch berockt intonierten sie die weltweit bekannten Weisen, die einfach nie fehlen dürfen. Warsitzka und Fink setzten dem geistlichen Lied „Amazing Grace“ im Duett die Krone auf, das es 1972 in einer Version der Royal Scots Dragoon Guards bis an die Spitze der britischen Charts geschafft hatte.
Ehrliche und tief berührende Dankesworte schickte Warsitzka nach einem mitreißenden Showkonzert an die zahlreichen Helfer im Saal und den selbstlosen Chor.