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Mörder von Rudolph Moshammer wird in den Irak abgeschoben

Nach 18 Jahren Haft

Mörder von Rudolph Moshammer wird in den Irak abgeschoben

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    Der Mörder von Rudolph Moshammer (Bild) wird nach 18 Jahren Haft in seine Heimat Irak abgeschoben. Nach Deutschland darf er nie wieder zurück.
    Der Mörder von Rudolph Moshammer (Bild) wird nach 18 Jahren Haft in seine Heimat Irak abgeschoben. Nach Deutschland darf er nie wieder zurück. Foto: Ulrich Perrey, dpa

    Der Iraker, der wegen Mordes am Münchner Modezar Rudolph Moshammer zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wird nach 18 Jahren Gefängnis in seine Heimat abgeschoben. Der Anwalt des heute 43-Jährigen kündigte nach einem BR-Bericht an, der Flug in den Irak sei noch im Januar geplant.

    Rudolph Moshammer war im Januar 2005 in München ermordet worden. Der Münchner Modedesigner, der seine Homosexualität in der Öffentlichkeit immer verborgen hatte, wurde Opfer eines brutalen Verbrechens. Auf der Suche nach Sex und Nähe setzte sich Moshammer, der sonst Bodyguards dabei hatte und seine drei Rolls-Royce von einem Chauffeur lenken ließ, damals selbst ans Steuer. Bei einer dieser einsamen Touren nahm er in jenem kalten Abend im Januar seinen Mörder mit nach Hause. Der damals 25-Jährige hatte Geld seiner Freundin verspielt. In der Hoffnung auf schnelle Euros stieg er in den Rolls-Royce, fuhr mit in den Münchner Vorort Grünwald. Angeblich wollte Moshammer dann den geforderten Lohn nicht zahlen - der Stricher nahm ein Kabel und erdrosselte ihn.

    "Mosis" Tod löste weithin Trauer aus. Autogramme, Sterbebildchen, Plüsch-Daisys und Moshammer-Krawatten fanden reißenden Absatz. 15 000 Menschen gaben ihm das letzte Geleit zum Mausoleum, in dem bereits seine Mutter Else begraben liegt. Viele kamen in prachtvollen Kleidern, teils im König-Ludwig-Stil. Während Moshammers echte Hündin Daisy, die damals kurzzeitig eine eigene Pressesprecherin hatte, ausnahmsweise mit auf den Friedhof durfte, trippelten im Trauerzug mehrere Daisy-Kopien mit, modisch nach ihrem Vorbild mit Schleifchen im Fell.

    Mörder von Rudolph Moshammer wird abgeschoben

    Die Polizei fasst Rudolph Moshammers Mörder nach nur zwei Tagen über seine DNA-Spur - ein spektakulärer Erfolg, der die Debatte um eine Ausweitung der DNA-Speicherung anheizte. Der Iraker wurde zu später vom Landgericht München lebenslanger Haft verurteilt.

    Inzwischen hat der 43-Jährige seine Mindeststrafe verbüßt. Allerdings drohte eine Abschiebung daran zu scheitern, dass er keine gültigen Ausweisdokumente besaß. „Mittlerweile haben irakische Behörden die Identität des Herrn H. anerkannt“, so eine Sprecherin des Bayerischen Landesamts für Asyl und Rückführungen (LfAR) . Das für eine Rückführung notwendige Passersatzpapier liege inzwischen vor. Damit kann der Täter in seine Heimat abgeschoben werden, wo er ein freier Mann ist.

    Für den Rest seines Lebens darf der Mörder nicht mehr nach Deutschland einreisen.

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