Im S-Bahn-Tunnel zwischen den Haltestellen Marienplatz und Karlsplatz in München hat eine S-Bahn einen Mann erfasst. Die S1 fuhr laut Polizei kurz nach Mitternacht in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vom Marienplatz in Richtung Stachus ab. Der 38-jährige Zugführer sah nach wenigen hundert Metern plötzlich einen Mann an der Tunnelwand sitzen. Die Entfernung zur S-Bahn betrug nur noch wenige Meter.
München: S-Bahn erfasst Mann in Tunnel - 63-Jähriger schwer verletzt
Der 38-Jährige leitete umgehend eine Schnellbremsung ein. Da er sich anfangs nicht sicher war, ob die S-Bahn den 63-Jährigen erfasst hatte, suchte er den Bereich ab - nachdem das Gleis gesperrt worden war. Am Ende des Zuges sah er den Rumänen, der ansprechbar war.
Der Zugführer rettete den 63-Jährigen aus dem Gleisbereich und brachte ihn in den hinteren Teil des Zuges. Mitfahrer öffneten die Tür von Innen per Notentriegelung. Nachdem die Strecke wieder freigegeben war, fuhr der 38-Jährige die S-Bahn zum Stachus. Dort versorgten Rettungskräfte den 63-Jährigen, der durch den Zusammenstoß schwer verletzt worden war.
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Verletzter muss nach Unfall reanimiert werden und kommt ins Krankenhaus
Der Verletzte musste nach Polizeiangaben zwischenzeitlich sogar reanimiert werden. Der 63-Jährige kam in ein Krankenhaus in München, wo er intensivmedizinisch betreut wird. Lebensgefahr besteht allerdings nicht mehr.

Die Bundespolizeidirektion München ermittelt gegen den 63-Jährigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Beamten wollen dabei klären, warum er sich im Tunnel aufgehalten hatte.
Nach dem Unfall: S-Bahnen verspäten sich - Oktoberfest-Besucher betroffen
Durch den Unfall kam es in der Münchner S-Bahn zu Verspätungen. Davon waren vor allem Oktoberfest-Besucher betroffen, die nach der Wiesn zurück nach Hause unterwegs waren.
Wie der Mann in den Tunnel kam oder warum er dort saß, blieb am Mittwoch zunächst unklar. Auch das Ergebnis eines Alkoholtests des Krankenhauses beim Verletzten stand am Mittwochnachmittag noch aus.
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