Tausende Radler haben am Sonntag mit einer Sternfahrt zum Münchner Königsplatz das bayerische Radl-Volksbegehren unterstützt. Der Veranstalter, der Fahrradclub ADFC, sprach von 18.000 Teilnehmern. Laut Polizei könnten es auf Basis von Schätzungen in der Spitze bis zu 17.000 gewesen sein, bei der Abschlusskundgebung am Königsplatz etwa 7000. Angemeldet waren 8000 Teilnehmer.
Tausende Teilnehmer unterstützen Volksbegehren bei Sternfahrt
Der ADFC zeigte sich äußerst zufrieden mit der Beteiligung. Diese sei so groß wie nie zuvor bei der Radsternfahrt gewesen, sagte eine Sprecherin. Erstmals führte eine der Routen der Sternfahrt auch über die Autobahn, konkret über ein kleines Stück der A96 in München. Die Startpunkte der Sternfahrt waren teils weit von München entfernt - in Augsburg, Rosenheim, Weilheim oder Freising.
Mit der Sternfahrt will der Fahrradclub ADFC das Radl-Volksbegehren unterstützen, das im März vom Innenministerium dem bayerischen Verfassungsgerichtshof zur Entscheidung vorgelegt wurde. Nach Auffassung des Innenministeriums sind die gesetzlichen Voraussetzungen für die Zulassung des Volksbegehrens nicht gegeben, weil der Gesetzentwurf in das Budgetrecht des Parlaments eingreife, zudem fehle dem Landtag für straßenverkehrsrechtliche Regelungen die Gesetzgebungskompetenz. (Lesen Sie auch: Verkehrswende im Allgäu? Radler fordern eigene Parkhäuser)
Volksbegehren will Radgesetz erwirken
Das Radl-Volksbegehren wurde von mehr als 100 000 Bürgerinnen und Bürgern beantragt. Eingereicht worden war es Ende Januar unter dem formalen Namen "Radentscheid Bayern". Die Initiatoren wollen erreichen, dass ein bayerisches Radgesetz erlassen und weitere Vorschriften etwa des Straßen- und Wegegesetzes geändert werden. Ziel ist der Neu-, Um- und Ausbau sowie die Sanierung von Radwegen.
Die ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch betonte angesichts der Beteiligung: "Mit den Radldemos haben Tausende klar gemacht: Wir brauchen ein wirkungsvolles Radgesetz". Von einem guten Radwegenetz sei man im "selbst ernannten "Radlland Bayern" noch sehr weit
entfernt".
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