Das hat die Genom-Analyse des Erregers am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr ergeben, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Das allgemeine Infektionsrisiko für die Bevölkerung werde vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) derzeit als gering erachtet.
Erster Affenpocken-Fall in Deutschland festgestellt
Der aus Brasilien stammende Münchner Patient ist laut Robert Koch-Institut der erste Affenpocken-Fall in Deutschland. Die häufiger zu schweren Erkrankungen führende zentralafrikanische Virusvariante ist bei den derzeit in Europa bekannt gewordenen Fällen bislang nicht beobachtet worden. Der 26 Jahre alte Mann hatte sich selbstständig zur medizinischen Untersuchung begeben. Er wird im Schwabinger Klinikum in einem isolierten Zimmer behandelt.
Der Erreger ist meldepflichtig und darf nur in spezialisierten Laboren mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen untersucht werden, zu denen das Münchner Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr zählt. Das Robert Koch-Institut rechnet mit weiteren Fällen in Deutschland, aber nicht mit einer Welle von Infektionen.
Affenpocken: Für Übertragung ist ein enger Kontakt erforderlich
"Nach derzeitigem Wissen ist für eine Übertragung des Erregers ein enger Kontakt erforderlich, deshalb kann gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass der Ausbruch begrenzt bleibt", schreibt die Behörde auf ihrer Webseite. "Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland wird nach derzeitigen Erkenntnissen als gering eingeschätzt."
Im Gegensatz zu den seit 1980 als ausgerottet eingestuften menschlichen Pocken nehmen die Affenpocken laut RKI in der Regel einen milderen Verlauf, die meisten Menschen erholen sich demnach innerhalb von Wochen. Auch der Münchner Patient ist nicht schwer erkrankt.
Lesen Sie auch: Erster Fall jetzt auch in Deutschland: Wie gefährlich sind Affenpocken?
Mehr Nachrichten aus Bayern lesen Sie hier.