Dem Münchner Tierpark Hellabrunn droht wegen der Corona-Krise die Pleite. "Wenn wir jetzt nicht mehr Besucher reinlassen dürfen, muss ich Ende September Insolvenz anmelden", sagte Hellabrunn-Chef Rasem Babaner der "Bild"-Zeitung. Mit den neuen Auflagen dürfe er täglich nur 4400 Besucher auf das Gelände lassen. "Das bleibt ein schleichender Tod und sehr enttäuschend."
In die erlaubten 4400 Besucher würden auch die Gäste gezählt, die keinen Eintritt bezahlen wie kleine Kinder oder Jahreskartenbesitzer. "Ohne Hilfe müssen wir im September als Erstes unsere Löwen abgeben. Ausgerechnet das Wappentier des Freistaates. Das kann doch nicht wahr sein", so Babaner in dem Interview weiter.
Der Tierpark Hellabrunn habe tägliche Kosten in Höhe von 50 000 Euro, sagte der Leiter. "Wie sollen wir die verdienen?" Um zu überleben, brauche der Tierpark 8600 Besucher täglich. "Wir bitten um fünf Quadratmeter pro Besucher. Das reicht an der frischen Luft doch absolut aus, die meisten sind eh Familien, die keinen Abstand halten müssen."
Rund 2,6 Millionen Menschen besuchen den Tierpark Hellabrunn normalerweise
Mit über 2,6 Millionen Besuchern im Jahr - Stand 2018 - gehört der Tierpark zu den beliebtesten Ausflugszielen in Bayern. Mehr als 18.000 Tiere werden in dem 40 Hektar großen Münchner Zoo gehalten. Rund 150 Beschäftigte kümmern sich um Tiere und Besucher. Gegründet wurde der Tierpark Hellabrunn 1911.
Nach der Corona-Zwangspause ist Hellbrunn seit Montag, 11. Mai, zwar wieder für Besucher geöffnet. Es gelten aber Einschränkungen und Sonderregeln. Führungen und Veranstaltungen finden derzeit nicht statt. Tierhäuser, Hellabrunn-Arena, Großvoliere und Streichelgehege sind geschlossen, ebenso Hellabrunner Kinderland und Artenschutzzentrum.