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Neues Leben in altem Haus

Das "Baldauf" in MOD

Neues Leben in altem Haus

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    So ähnlich wie in dieser alten Ansicht des Baldauf soll der Wintergarten wieder aufgebaut werden. Er soll gleichsam das Eingangsportal zur geplanten Markthalle sein.
    So ähnlich wie in dieser alten Ansicht des Baldauf soll der Wintergarten wieder aufgebaut werden. Er soll gleichsam das Eingangsportal zur geplanten Markthalle sein. Foto: Fotohaus Anton Hotter

    Beim Hauptgebäude heißt es: zurück zu den Wurzeln. Es soll wieder den Wintergarten erhalten, der 1937 abgerissen wurde – allerdings in moderner Form. Denn er soll gleichsam das Schaufenster zur Markthalle sein, die im Erdgeschoss entsteht. Ein barrierefreier Eingang führt durch den Wintergarten ins Gebäude, ein anderer über Treppen auf der Seite, an der früher eine Metzgerei betrieben wurde. In den alten Kellergewölben ist Gastronomie vorgesehen.

    Um die Pläne verwirklichen zu können, waren allerdings Befreiungen vom Bebauungsplan nötig. Gerade in Sachen Wintergarten trieb Werner Moll (Stadtteile aktiv) die Befürchtung um, der Platz sehe dann nicht mehr aus wie jetzt. „Aber wie früher“, sagte Marion Schmidt, Architektin im Stadtbauamt. Deshalb könne nach intensiver Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege in diesem Fall der Überschreitung zugestimmt werden.

    Auch einigen anderen Befreiungen an diesem Haus stimmte der Stadtrat letztendlich zu. Denn auf welche Weise bei diesem Haus Vorschriften des Denkmalschutzes und der Behörden einerseits und die Wünsche des Bauherrn andererseits unter ein Dach gebracht worden sind, „ist genial“, geriet Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell regelrecht ins Schwärmen. Dass beim Königswirt in Bertoldshofen, beim Sailer in Marktoberdorf und nun beim Baldauf Investoren viel Geld in die Hand genommen haben und den Traditionshäusern „wieder Leben eingehaucht haben, ist eine schöne Entwicklung“.

    „Das Haus soll Leben in die Innenstadt bringen. Etwas Besseres können wir uns nicht wünschen“, sagte auch der Leiter des Bauamts, Ralf Baur. Und Wolfgang Hannig (SPD) fand das Konzept einfach „toll“. Peter Fendt (Bayernpartei) stimmte in das Loblied ein: „Es ist sehr schön, dass der Wintergarten wieder aufgebaut wird.“ Er erinnerte daran, dass sich in dem Haus früher der Schießstand der Feuerschützen befunden habe. „Ich hoffe nicht, dass dort wieder scharf geschossen wird“, sagte er mit einem Schmunzeln, was Baur angesichts der Pläne für eine Gastronomie zur Aussage verleitete: „Höchstens mit Sektkorken.“

    Weitere Befreiungen betrafen das neue Haus, das hinter dem Baldauf entstehen soll. Dort sind auf drei Etagen Wohnungen vorgesehen, was angesichts des sehr anspannten Wohnungsmarkts in der Stadt ebenfalls befürwortet wurde. Eigentlich sind im Bebauungsplan nur zwei Etagen vorgesehen.

    Bedauert wurde der Wegfall einiger öffentlicher Stellflächen. Dort sollen in einer Parkierungsanlage Parkplätze für die Anwohner geschaffen werden. Die Autos werden dort quasi übereinander abgestellt. Auch den jetzigen Durchgang zwischen Baldauf und dem daneben stehenden Haus wird es in Zukunft nicht mehr geben.

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