Da staunten die Polizisten nicht schlecht, als sie am späten Dienstagabend einen Kleinwagen in Neunburg vorm Wald (Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz) kontrollierten: In einer Holzbox saß ein ausgewachsenen Puma in einer Holzbox. Am Steuer saß ein 30-jähriger Mann aus Baden-Württemberg.
Puma sitzt in Holzbox in einem Auto
Der kuriose Funkspruch der Polizei-Streife erreichte die Einsatzzentrale gegen 23.15 Uhr. Demnach hatten die Beamten das Auto an der Industriestraße angehalten und kontrolliert. Der Puma saß in einer Holzbox. Der Fahrer aus Baden-Württemberg hatte das Tier aus Tschechien mitgebracht, wo er es erworben hatte. Er wollte es als Haustier zuhause halten.

Fünf Jahre altes Tier wiegt etwa 40 Kilogramm
Der Puma ist fünf Jahre alt und wiegt rund 40 Kilogramm. Die Polizei stellte das Tier vor Ort vorsorglich sicher. Doch so einfach war das Ganze dann doch nicht: Die Herausforderung für die Einsatzkräfte bestand nämlich darin, mitten in der Nacht qualifiziertes Fachpersonal für den Puma zu finden. Schließlich ist diese Tierart in diesen Breitengraden eher selten zu finden.
Tierarzt aus Mittelfranken hilft Polizei, das Tier zu transportieren
Trotzdem erreichten die Polizisten einen fachkundigen Tierarzt aus Mittelfranken, der ihnen helfen konnte. Der Fachmann betäubte den Puma für mehrere Minuten, um das Tier ohne Stress in ein geeignetes Fahrzeug umladen zu können. Der Puma wurde schließlich zum Schutz am Mittwoch vorübergehend und unverletzt in eine artgerecht ausgestattete bayerische Facheinrichtung gebracht.

Hat der 30-Jährige gegen das Naturschutzgesetz verstoßen?
Die Polizeiinspektion Neunburg vorm Wald ermittelt nun in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Amberg und der zuständigen Naturschutzbehörde. Die Beamten prüfen, ob der 30-Jährige gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen hat.
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