Oberallgäuer Klausen fürchten sich vor Anzeigen und sagen Auftritte ab

Brauchtum in Gefahr?

Oberallgäuer Klausen fürchten sich vor Anzeigen und sagen Auftritte ab

Ein Klausenabend ohne Klausen? Gerade bei uns im Allgäu unvorstellbar! Doch in Blaichach könnte das am beliebten Adventsabend am 1. Dezember Realität werden. Der Gebirgstrachten- und Heimatverein hat angekündigt, dieses Jahr keine wilden Klausen als Nikolausbegleiter zu entsenden. Im vergangenen Jahr hatte sich ein Klaus eine Anzeige eingehandelt, weil er einer Neunjährigen Hiebe mit der Rute verpasst haben soll. Jetzt ist im Oberallgäu eine Diskussion entbrannt: Was weit darf Brauchtum gehen? Wie lassen sich Auswüchse verhindern? Und ist womöglich sogar die Tradition in Gefahr, wenn Klausen ständig mit Anzeigen rechnen müssen?

Von Sibylle Mettler |

15.11.18, 14:00 Uhr

Sie sehen zum Fürchten aus: die Klausen im Oberallgäu. Auch dieses Jahr ziehen sie wieder los. Foto: Günter Jansen (Archiv)

Wenn der Nikolaus am ersten Adventssamstag zum Blaichacher Adventsabend kommt, dann tut er das in diesem Jahr ohne Rumpelklausen. Sie wollen sich nicht mehr an der im Ort beliebten Veranstaltung beteiligen, nachdem vergangenes Jahr ein Klaus eine Anzeige erhalten hat, berichtet der Vorsitzende des Gebirgstrachten- und Heimatvereins Blaichach, Herbert Käser.

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