Seit dem Vorverkaufsbeginn Anfang Oktober 2020 seien knapp 41 000 Tickets verkauft worden, täglich im Schnitt etwa 450, sagte der Geschäftsführer der Passionsspiele Oberammergau Vertriebsgesellschaft, Walter Rutz, der Deutschen Presse-Agentur.
Das berühmte Laienspiel von dem Leiden, dem Sterben und der Auferstehung Jesu hätte im Mai 2020 Premiere gehabt, war aber wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Die Oberammergauer wollen es nun vom 14. Mai bis 2. Oktober 2022 auf die Bühne bringen. Zu rund 100 Aufführungen werden 450 000 Besucher aus aller Welt erwartet.
Die Hälfte der Karten für 2022 war zuvor schon vergeben: Die Passion 2020 wäre praktisch ausverkauft gewesen - und wer reserviert hatte, konnte umbuchen. Das nutzte ungefähr die Hälfte der Kunden. Knapp 227 000 der Karten seien von 2020 auf 2022 umgeschrieben worden, berichtete Rutz. Die übrigen Tickets seien storniert und das Geld zurückgezahlt worden. Es gibt Einzeltickets oder Arrangements mit Übernachtung.
Die Planung für die Passionsspiele Oberammergau gestalte sich herausfordernd, da eine genaue Prognose für 2022 nicht möglich sei, sagte Spielleiter Christian Stückl zum Vorverkaufsstart. Die Spielleitung sei in Kontakt mit den zuständigen Stellen und werde sich mit ihnen abstimmen. Fest stehe aber: "Wir werden spielen, das Gelübde erfüllen und die Tradition der Passionsspiele fortführen."
Das Passionsspiel geht auf ein Gelübde von 1633 zurück. Damals tobte die Pest im Lande. Die Oberammergauer gelobten, alle zehn Jahre die Passion aufzuführen, um die grassierende Seuche abzuwenden. Der Legende nach starb danach niemand im Dorf mehr an der Pest.
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