„naveso“ heißt eine neue Suchmaschine für regionale Produkte. Ihre Gründer, Marcus Meirose aus Marktoberdorf und Lothar Beck aus Kaufbeuren, wollen mit ihrer Plattform regionale Erzeuger und Verarbeiter von hochwertigen Lebensmitteln auf kurzem Weg mit Verbrauchern aus der Region zusammenbringen.
Mit der Suchmaschine möchten Beck und Meirose Anbietern bei der Vermarktung helfen, die „ressourcenschonend, nachhaltig und mit Rücksicht auf Tierwohl und Umwelt“ arbeiten.
Der Name „naveso“ leitet sich ab von dem Wort „Nah-ver-sorger“. Seit Anfang August findet man den regionalen, für Verbraucher kostenlosen Einkaufsführer unter der Webadresse www.naveso.de, eine mobile naveso-App ist ebenfalls in Arbeit und soll in Kürze sowohl für Apple- als auch für Android-Smartphones verfügbar sein.
App statt Straßenschildchen
Die Idee für „naveso“ entstand schon vor rund zwei Jahren: Beck erinnert sich, wie er damals auf der Terrasse saß und Meirose von einem Hofladen in der Region erzählte, den er nur zufällig über eine kleine Beschilderung am Straßenrand auf seinem Weg zur Arbeit entdeckt hatte. Die Hemmschwelle sei relativ groß gewesen, der Beschilderung über einen Feldweg bis zu dem Bauernhof zu folgen, ohne weitere Informationen zu Sortiment und vor allem Öffnungszeiten zu haben.

Schließlich, so sagt Beck, wollte er niemanden in seinem wohlverdienten Feierabend stören. Als ihn auch eine Recherche im Internet nicht weiterbrachte, bog er eines Tages auf dem Nachhauseweg einfach auf gut Glück ab. Am Ende des Feldweges sei er bei einem freundlich geführten Hofladen mit selbstproduziertem Geflügelfleisch, Wurstspezialitäten vom Metzger aus dem Nachbarort und frischen Eiern gelandet. Wie Beck berichtet, stand dort auch ein gut bestückter Automat, über den er außerhalb der Öffnungszeiten hätte nach Lust und Laune einkaufen können. Dieses Erlebnis war es, das ihn und Meirose auf ihre Idee mit der eigenen Suchmaschine brachte.
Von Lebensmittel- und Tierskandalen bestärkt
In ihrer Freizeit begannen sie, naveso.de zu entwickeln. Jeder neu aufgedeckte Lebensmittel- oder Tierskandal bestärkte sie dabei in ihrem Vorhaben. Denn damit würden sie ja aktiv etwas zur Förderung regionaler Produzenten tun.
Über die Suchmaschine sollen Lebensmittel dort vermarktet werden, wo sie auch produziert werden, sagen die beiden Erfinder. Über eine sogenannte intuitive Suchmaske erhalten Verbraucher bei „naveso“ einen Überblick über Anbieter in der Umgebung mit Details vom Sortiment bis zu Öffnungszeiten. Optional zuschaltbare Filter ermöglichen eine gezielte Recherche entsprechend eigener Vorlieben oder Bedürfnisse. Nach Bioprodukten kann ebenso gesucht werden wie beispielsweise nach laktosefreien, glutenfreien oder veganen Erzeugnissen.
Damit die Idee funktioniert, ist es laut Meirose und Beck wichtig, dass von Anfang an viele Anbieter und Produzenten regionaler Waren mitmachen und ihr Anbieterprofil auf naveso.de freischalten. „Das geht ohne Programmierkenntnisse und ist in der Basisversion kostenfrei“, bewerben sie ihre Plattform. Wer seinen Betrieb ausführlicher darstellen will, kann dies auf einer eigenen (Unter-)Seite mit fester Webadresse tun. Ein solches, monatlich kündbares „Premium-Anbieterprofil“ koste die Erzeuger aber natürlich schon etwas.