Albin Wiesenhofer gilt als Original im Tannheimer Tal. Viele Jahre lang betrieb der langhaarige Wirt das Route 66. Seit August dieses Jahres stärken sich Wanderer, Radler und Biker an seinem Food-Truck an der Vilser Bruck Richtung Vilsalpsee. Dort finden sich auf der Tageskarte schon mal "Live-Kässpatzen" oder "Schwoaba Eintopf".

Jetzt hat der 55-Jährige mit einer weiteren Wortschöpfung großen Wirbel ausgelöst.
Er warb er mit einem "Piefke Burger" auf der Gastro-Tafel vor dem Foodtruck! Darunter schrieb er: "mit Aldi Sauce und Lidl Brot".
Hintergrund sind die feigen Aktionen eines anonymen Briefeschreibers in der Nachbargemeinde Weißenbach (Tirol). Dieser heftet Autos mit deutschen Kennzeichen gehässige Parolen an die Windschutzscheiben: "Piefke bleib zuhause", steht darauf beispielsweise. Beklagt wird in der Schmähschrift, dass vor allem Ausflügler aus dem Allgäu angeblich "Lidl-Brotzeit" mitbringen und kein Geld in Tirol lassen (zu unseren Berichten geht's hier und hier).

"Totaler Blödsinn", ärgert sich Albin Wiesenhofer, der mit einer Allgäuerin liiert ist. "Die Allgäuer sind zahlungskräftige Gäste." Mit seinem "Piefke Burger" wollte er den anonymen Briefeschreiber aus der Reserve locken. "Ich hab gehofft, der meldet sich bei mir, weil er meint, er hätte einen Gleichgesinnten."
Deshalb stellte Wiesenhofer ein Foto von seinem kuriosen (und nur wenige Minuten existenten) Tagesangebot ins Netz. Doch statt des mysteriösen Touristen-Hassers melden sich seither auf verschiedenen Plattformen Dutzende von Österreichern und Deutschen zu Wort. So beispielsweise auf der Facebook-Seite "Unser Allgäu" (19. September) oder in der Kommentarspalte bei den Kollegen der Vorarlberger Nachrichten.
Die einen lachen sich einen ab. Andere schimpfen auf Wiesenhofer, weil er angeblich Deutsche beleidigen würde. "Letzteres ist einfach Quatsch. Ein Großteil meiner Gäste kommt doch aus Deutschland. Ich habe das Schild auch als scherzhafte Wiedergutmachung beschrieben. Wir 'Ösis' haben halt einen schwarzen Humor. Und die allermeisten lachen zum Glück auch darüber", erklärt er dem allgaeu.life-Reporter.
Dann reicht der Gastronom zum Beweis für gelebte Völkerverständigung einen Riesen-Burger über die Theke. Besonderheit: Wiesenhofer garniert den XXL-Brätling unter anderem mit Rösti!
So herzhaft gehört sie sich, die Allgäuer-Tiroler-Freundschaft.
Nach wenigen Bissen steht fest: Statt "Piefke-Beef" herrscht am Food-Truck von Albin Wiesenhofer tatsächlich "Burg(er)frieden" mit allen Gästen.
Egal, woher sie kommen....