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Plattling: Straftäter entkommt stundenlang bei Freigang - Klinik bedauert Fehler

Niederbayern

Straftäter entkommt stundenlang bei Freigang - Klinik bedauert Fehler

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    Während des Freigangs konnte ein Straftäter für mehrere Stunden entkommen. Wie konnte das passieren?
    Während des Freigangs konnte ein Straftäter für mehrere Stunden entkommen. Wie konnte das passieren? Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

    Nachdem ein Straftäter beim Freigang im niederbayerischen Plattling kurzzeitig entflohen war, bedauert das Bezirksklinikum Mainkofen in Deggendorf Fehler. Der wegen Totschlags verurteilte 24-Jährige war am Donnerstag vergangener Woche während eines Kinobesuchs entkommen. "Das Fehlen einer männlichen Begleitperson und die damit fehlende Begleitung bei dem Toilettengang war im Nachhinein der Hauptfehler in der Planung", teilte Chefarzt Johannes Schwerdtner mit. Sämtliche Abläufe in der Klinik würden überprüft, um derlei Fehler in Zukunft zu verhindern.

    Klinik: Fehlerhafte Gefährlichkeitseinstufung

    Ein zweiter Fehler sei "eine überhöhte und so nicht korrekte Gefährlichkeitseinstufung an die Polizei" gewesen, sagte Schwerdtner. Die Polizei hatte den Flüchtigen als "äußerst gefährlich" eingestuft, nachdem Klinikmitarbeiter dies fälschlicherweise der Polizei so gemeldet hätten.

    Diese Einstufung habe zu großer Verunsicherung in der Bevölkerung geführt, so der Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Mainkofen. "Unser höchstes Ziel ist es immer, im Spannungsfeld unseres gesetzlichen Auftrages, die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu gefährden." Er bedauere "außerordentlich", dass das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger durch Fehler in der Planung verletzt worden sei. "Wir arbeiten intensiv daran, die Rahmenbedingungen für Lockerungsmaßnahmen zu verbessern."

    Vorerst keine Lockerungen für den 24-Jährigen

    Der Somalier war knapp acht Stunden nach seiner Flucht gefasst und in die Klinik zurückgebracht worden. Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot an Beamten sowie einem Hubschrauber, einer Drohne und einem Hundeführer nach ihm gesucht. Für den 24-Jährigen soll es vorerst keine Lockerungen mehr geben.

    Die Entscheidung für den begleiteten Freigang vergangene Woche schätzten die Verantwortlichen jedoch weiterhin als grundsätzlich richtig ein, teilte eine Sprecherin des Bezirkes Niederbayern mit. Zu dem Zeitpunkt habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Zwar habe der Mann bereits vor etwa drei Jahren einen erfolglosen Fluchtversuch unternommen, seine Behandlung sei seither jedoch positiv verlaufen.

    Mann wegen Totschlags in psychiatrischem Krankenhaus

    Für den Mann war 2022 vor dem Landgericht Deggendorf wegen Totschlags die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet worden. Er hatte im Juli 2021 einen Mitbewohner mit mindestens 111 Messerstichen getötet und die Leiche enthauptet. Nach Bezirksangaben habe es seit 2023 Lockerungsmaßnahmen aufgrund eines bis dahin erfolgreichen Therapieverlaufes gegeben. Ziel der Behandlung sei die Resozialisierung samt Wiedereingliederung in den Lebensalltag.

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