Weil sie die häusliche Quarantäne nicht eingehalten haben, sind in den vergangenen Monaten insgesamt 21 Menschen in München zwangsweise in einem ehemaligen Hotel untergebracht worden. Dort wurden sie verpflegt, sozialpädagogisch betreut und von der Polizei überwacht, wie das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt am Freitag mitteilte.
"Nach Ausschöpfung anderer Maßnahmen, insbesondere einer verstärkten Ansprache mit Appellen an die Einsichtsfähigkeit, wird, als letztes Mittel, bei Gericht die Zwangsabsonderung beantragt", hieß es. Aktuell gebe es keinen Betroffenen. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Polizei unterstützt Gesundheitsamt bei Vollzugshilfe
Solche Fälle von Vollzugshilfe der Polizei kommen immer mal wieder, aber doch recht selten vor. Nach früheren Angaben des Innenministeriums waren zwischen dem 21. März, als die strengen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einsetzten, und dem 1. August acht Fälle registriert.
Bei der Vollzugshilfe unterstützt die Polizei das Gesundheitsamt bei der zwangsweisen Durchsetzung von Maßnahmen, beispielsweise wenn sich Corona-Verdachtsfälle weigern, den Anordnungen des Gesundheitsamtes Folge zu leisten.
(Mittlerweile hat eine Diskussion um ein kürzeres Zuhausebleiben bei Corona begonnen. Auch Virologe Drosten äußert sich dazu. Fragen und Antworten finden Sie hier.)