Die als Film- und Fernsehkritikerin "Ponkie" bekanntgewordene Münchner Journalistin Ilse Kümpfel-Schliekmann ist tot. Wie ihr Sohn Ulrich Kümpfel am Sonntag mitteilte und auch die "Abendzeitung" berichtete, starb sie im Alter von 95 Jahren am vergangenen Donnerstag im Kreis ihrer Familie. Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtete unter Berufung auf die Familie.
"Ponkie" ist tot: TV-Kritikerin wurde vielfach ausgezeichnet
Seit den 1950er Jahren schrieb die Filmkritikerin vor allem für die Münchner "Abendzeitung" und wurde zu einer festen Größe in der Kulturlandschaft der Landeshauptstadt. Der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) veröffentlichte im Vorjahr zu ihrem 95. Geburtstag einen Gastbeitrag in der "Abendzeitung" über die Journalistin und würdigte darin ihre "Leidenschaft, Filme zu sehen, zu analysieren, zu preisen oder zu zerrupfen, mit wortschöpferischem Spott, beißender Kritik oder adelndem Lob zu versehen".
"Jahrzehnte lang hat Ponkie "Unterhaltungsschrott" analytisch als solchen benannt, ohne Entertainment grundsätzlich als flach abzulehnen, aber die Privatsender strafte sie meistens durch Nichtbeachtung", so die Abendzeitung in ihrem Nachruf zu Ponkie. Die Kritikerin habe "der diskrete Charme der Bourgeoisie ohne jeglichen Dünkel, eine allgemeine Verständlichkeit ohne Simplifizierung, elegante Wortgewalt ohne Selbstverliebtheit, großes Wissen ohne verschraubte Intellektualität, selbstverständlicher Anstand ohne Überheblichkeit sowie Warmherzigkeit – und manchmal auch wichtige Wut gegen Ungerechtigkeit, Kitsch und Lüge" ausgemacht.
Ponkie erhielt etliche Auszeichnungen
Kümpfel-Schliekmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre journalistische Arbeit. Dazu zählten der Grimme-Preis, der Wilhelm-Hoegner-Preis und der Ernst-Hoferichter-Preis.
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