Im Prozess um die Tötung seines Vaters und die Schändung der Leiche hat der Beschuldigte die Tat gestanden. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist der 39-Jährige aus Oberbayern wegen einer paranoiden Schizophrenie schuldunfähig. In dem Verfahren, das am Dienstag vor dem Landgericht München II begann, geht es um die weitere Unterbringung in einer Psychiatrie. Der Tatvorwurf lautet unter anderem auf Totschlag.
Sohn hatte Vater nach Streit getötet
Der laut Staatsanwaltschaft in Deutschland geborene türkische Staatsbürger hatte im Juni 2021 bei seinen Eltern in Markt Schwaben (Landkreis Ebersberg) übernachtet. In der Nacht stritten Vater und Sohn nach dessen Angaben heftig. Später soll der Beschuldigte seinem Vater die Luft abgedrückt haben, bis der Mann erstickte. "Ich hab irgendwie in ihm nur noch den Teufel gesehen", sagte er vor Gericht. Anschließend räumte er ein, den Leichnam geschändet zu haben - aus Sicht der Staatsanwaltschaft wollte er den Vater damit zusätzlich demütigen.
Angeklagter bereits früher in psychiatrischer Behandlung
Der Beschuldigte war bereits zwei Jahre vor dem Tod des Vaters für vier Wochen in psychiatrischer Behandlung. Sein Verteidiger sagte, dass der 39-Jährige kurz vor der Tat Probleme bei sich erkannt habe. Er hatte sich demnach an seinen Hausarzt gewandt, der die Vorgeschichte gekannt habe, ihm aber lediglich Schlafmittel verschrieben haben soll. Auch ein psychiatrischer Notdienst habe keine unmittelbare Gefahr gesehen.
Für das Verfahren waren zunächst fünf Verhandlungstermine angesetzt, ein Urteil könnte Anfang April fallen.
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