Oberfranken

Prozess zu versuchtem Brandanschlag auf Synagoge Ermreuth - Angeklagter bereut die Tat

Ein 22-Jähriger soll einen Brandanschlag auf die Synagoge Ermreuth in Oberfranken geplant haben. Vor Gericht räumt er den versuchten Brandanschlag ein.

Ein 22-Jähriger soll einen Brandanschlag auf die Synagoge Ermreuth in Oberfranken geplant haben. Vor Gericht räumt er den versuchten Brandanschlag ein.

Bild: Daniel Vogl, dpa

Ein 22-Jähriger soll einen Brandanschlag auf die Synagoge Ermreuth in Oberfranken geplant haben. Vor Gericht räumt er den versuchten Brandanschlag ein.

Bild: Daniel Vogl, dpa

In der Nacht zu Neujahr wollte ein 22-Jähriger eine Synagoge in Flammen aufgehen lassen. Der Angeklagte bereut die Tat und räumt rechtradikale Gesinnung ein.
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dpa
25.05.2023 | Stand: 11:45 Uhr

Im Prozess um den versuchten Brandanschlag auf die Synagoge im bayerischen Ermreuth hat der Angeklagte die Tat vor Gericht eingeräumt. Der 22-Jährige sagte am Donnerstag vor dem Amtsgericht Bamberg, er habe an dem Abend viel Alkohol getrunken und bereue die Tat zutiefst. Warum genau er das getan habe, wisse er nicht. Zugleich räumte er ein, eine rechtsradikale Gesinnung zu haben und sich nach einer Verurteilung Hilfe holen zu wollen.

"Rechtsextremes und judenfeindliches Tatmotiv": Brandanschlag auf Synagoge Ermreuth geplant

Der junge Mann soll laut Anklage in der Nacht zu Neujahr 2023 zunächst eine Glasscheibe der Synagoge eingeschlagen haben. Anschließend soll er versucht haben, einen Feuerwerkskörper zu entzünden, um ihn ins Innere zu werfen. Das Bodenfeuerwerk zündete aber nicht. Menschen hielten sich zur Tatzeit nicht in dem Gebäude auf. Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einem "rechtsextremen und judenfeindlichen Tatmotiv" aus und wirft dem Mann versuchte schwere Brandstiftung und gemeinschädliche Sachbeschädigung vor. Der 22-Jährige war wenige Tage nach der Tat festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Hier liegt Ermreuth

Ermreuth ist ein Ortsteil von Neunkirchen am Brand im Landkreis Forchheim. Die 1822 errichtete Synagoge war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst an die Raiffeisengenossenschaft übergegangen und als Lagerhaus genutzt worden. Nach Sanierungsarbeiten öffnete die ehemalige Synagoge 1994 wieder - als Haus der Begegnung und der Kultur inklusive einer Ausstellung. Die Synagoge steht beispielhaft für das Landjudentum, das in vergangenen Jahrhunderten viele fränkische Dörfer prägte.

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