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Rätsel um mysteriösen Gedenkstein am Alatsee

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Rätsel um mysteriösen Gedenkstein am Alatsee

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    Zwischen dem Parkplatz Saloberalm und dem Hotel Alatsee hat Facebook-Userin Nicola Schneider den Stein gefunden.
    Zwischen dem Parkplatz Saloberalm und dem Hotel Alatsee hat Facebook-Userin Nicola Schneider den Stein gefunden. Foto: Ralf Lienert / Nicola Schneider

    Es ist nur ein kleiner Stein im Boden, direkt am Ufer des Alatsees. Darauf eingraviert: Name, Geburts- und Sterbejahr einer unbekannten Frau. Mary Rosenthal, 1909 – 2004.

    Viele Spaziergänger, Wanderer und Ausflügler sind auf dem Weg vom Parkplatz zum Restaurant schon daran vorbeigegangen, bemerkt haben ihn wohl nur die wenigsten. Bis jetzt: Denn vor wenigen Wochen postete eine Userin in der Facebook-Gruppe "Unser Allgäu" ein Fotos des Gedenksteins – verbunden mit der Frage, wer mehr über die Geschichte jener Mary Rosenthal weiß. Seitdem haben mehrere Hundert Nutzer den Beitrag gesehen, geteilt und kommentiert. Des Rätsels Lösung bleibt aber noch immer verborgen.

    Das machte auch die allgaeu.life-Reporter neugierig. Zum einen sind da die vielen Mythen rund um den Alatsee, die auch durch den Kluftinger-Roman "Seegrund" zuletzt wieder verstärkt diskutiert wurden. Zum anderen sollte es ja nicht so schwer sein, sich auf die Spurensuche einer erst 2004 verstorbenen Frau zu begeben. Verwandtschaft, Zeitzeugen, all das muss es noch geben – zumal der Name Rosenthal im Ostallgäu weit weniger gebräuchlich scheint als Müller, Meier und Huber.

    Der erste Anruf gilt dem Füssener Tourismusbüro. Auch dort war man via Facebook schon auf den geheimnisvollen Stein aufmerksam geworden. Eine Antwort kennt man aber nicht. Immerhin bekommen wir den Tipp, es mal beim Ordnungsamt zu probieren. Schließlich kann nicht jeder einfach ohne Genehmigung Gedenksteine oder -Tafeln aufstellen. Doch auch dort tappt man im Dunkeln, hat noch nie etwas vom Andenken an Mary Rosenthal gehört. Auch Alatsee-Experte und Füssens Stadthistoriker Magnus Peresson kann sich den Stein nicht erklären.

    In der Zwischenzeit geht die Diskussion auf Facebook in die Vollen: Ein User will etwas über die Verstorbene wissen, zieht sich dann aber unvermittelt aus der Diskussion zurück und löscht auch seine ursprünglichen Posts. Eine andere Nutzerin findet etwas über Maud Levy-Rosenthal, Tochter des bekannten Nietzsche-Forschers Oscar Levy, die zwar 1909 in London geboren wurde, aber erst 2007 in Oxford verstarb.

    Einigkeit scheint lediglich darüber zu herrschen, dass es sich um einen sogenannten Stolperstein handeln könnte und der Name der Verstorbenen auf eine jüdische Herkunft schließen lässt. Ein Anruf im Bürgerbüro der Stadt Vils in Österreich, nur wenige Kilometer vom Alatsee entfernt: "Ja hoi, wo liegt denn der?" Auch hier kommen wir offensichtlich nicht weiter.

    Letztendlich packt unser Reporter Stephan sogar seine geballten Englischkenntnisse aus und spricht mit Miriam Rosenthal-English, einer Frau, die in Füssen lebt und die eine heiße Spur sein könnte. Vergeblich, denn auch Frau Rosenthal-English weiß nichts über jene Mary Rosenthal, die derzeit ein weiteres Rätsel um den Alatsee aufgibt.

    Hast Du schon mal etwas über den mysteriösen Gedenkstein gelesen oder kennst jemanden, der etwas darüber wissen könnte? Dann schreib uns bitte eine kurze Mail an

    schreib einen Kommentar oder kontaktiere uns auf unserer

    Facebook-Seite

    . Vielleicht gelingt es uns ja gemeinsam, dem Rätsel auf den (See-)Grund zu gehen. In bester Kluftinger-Manier…

    Mehr über den Alatsee erfährst Du übrigens bei unseren Kollegen der Augsburger Allgemeinen.

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