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Reggae gegen Tierquälerei: Losamol will mit „RespekTiere“ wachrütteln

Song aus dem Allgäu

Reggae gegen Tierquälerei: Losamol will mit „RespekTiere“ wachrütteln

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    Thomsun, Tobijah und Mata (v.l) posieren bei einem befreundeten Landwirt. "Ich will wissen, woher die Viecher herkommen, die bei mir auf dem Teller landen", erzählt Mata im Gespräch mit uns.
    Thomsun, Tobijah und Mata (v.l) posieren bei einem befreundeten Landwirt. "Ich will wissen, woher die Viecher herkommen, die bei mir auf dem Teller landen", erzählt Mata im Gespräch mit uns. Foto: Martina Diemand

    Wachrütteln möchten sie damit, aber zugleich ist dem Allgäuer Martin Folgmann wichtig: „Wir wollen mit dem Song unsere Bauern nicht schlechtreden.“

    Mit dem Song will Losamol einfach einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen ihr Essverhalten einmal überdenken und es vielleicht auch ändern, sagt er. „Es gibt bei uns einfach von allem zu viel, und jeder erwartet, dass immer alles da sein muss.“

    Diese Erwartungshaltung sei ein Grundübel. „Zwei Millionen Tiere sterben jeden Tag allein in Deutschland – und wir werden nicht satt“, heißt es zu Beginn im groovigen Reggae-Sound. Damit den Song auch jeder verstehen kann, haben sich die Losamol-Musiker fürs Hochdeutsch entschieden.

    „Ich hab das falsche Geschlecht , krass und deshalb schmeißt ihr mich weg, findet ihr die Scheiße gerecht, die wir hier erleiden im Dreck?“Martin über das Schreddern von männlichen Küken

    In den Refrain kombinieren sie das mit dem Englisch jamaikanisch-kreolischer Färbung, dem Patois: „Jeden Tag in Deutschland – can tell you no lie / zwei Millionen Tote – telling you long time / Artgerecht – me can not believe / wäre nur die Freiheit – give up an release.“ Und dann schlüpft jeder der drei Sänger in die Haut eines Tieres: Rind (Kunert), Geflügel (Folgmann) und Schwein (Schneider). Ein neues Bewusstsein hinsichtlich der Lebensmittelproduktion und der Ernährung sei gefragt, sagt Martin Folgmann.

    „Wir möchten aber nicht dazu aufrufen, Vegetarier oder Veganer zu werden.“ Jeder soll für sich entscheiden, wie er mit dem Thema umgeht. „Ich habe mir früher selber viel zu wenig Gedanken gemacht“, sagt der Musiker im Gespräch mit unserer Zeitung. Vor gut zwei Jahren habe er auch einfach in die Fleisch-Kühltheke bei den großen Discountern gegriffen. Damit sei für ihn aber schon lange Schluss.

    „Ich will wissen, woher die Viecher herkommen, die bei mir auf dem Teller landen“, sagt er. Deshalb kauft er sein Fleisch dort, wo er Vertrauen hat: beim Metzger um die Ecke oder im Dorfladen. „Und ich frage immer, woher das Tier stammt.“

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