Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Protest gegen Gasbohrungen in Reichling: Luisa Neubauer warnt vor Klimakiller

Reichling

Luisa Neubauer bei Protest gegen Gasbohrung in Reichling

    • |
    • |
    • |
    Klimaaktivistin Luisa Neubauer (vorne links) bei der Demo gegen Gasförderung in Reichling. Die Organisatoren protestieren gegen den geplanten Ausbau der Gasinfrastruktur in Deutschland.
    Klimaaktivistin Luisa Neubauer (vorne links) bei der Demo gegen Gasförderung in Reichling. Die Organisatoren protestieren gegen den geplanten Ausbau der Gasinfrastruktur in Deutschland. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Rund 300 Menschen haben am Samstagnachmittag in Reichling gegen die Bohrung nach Erdgas protestiert - mittendrin: Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Bei der Kundgebung sagten die Teilnehmer Gasbohrungen den Kampf an. Erdgas sei wie Braunkohle ein Klimakiller. Organisationen wie Fridays for Future, der Bund Naturschutz und Greenpeace beteiligten sich an der Aktion. 

    „Hier ist Bayern, wie man's kennt: brutal schön. Die Landschaft, die Wiesen, die Weiden, die Felder. Und jetzt aber eben hier auch mittendrin ein Bohrturm, an dem erstmals Erdgasbohrungen stattfinden sollen“, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. Das sei umwelt- und naturschutztechnisch eine Katastrophe, aber auch „das absolute Gegenteil von dem, was wir gerade in der Energiepolitik jetzt brauchen inmitten der Klimakrise“.

    Protest gegen Gasbohrung in Reichling: „Das absolut falsche Signal“

    Jetzt wieder in Erdgasbohrung zu gehen, sei „das absolut falsche Signal“, so Neubauer. Seit der russischen Invasion in der Ukraine sei Erdgas auch geopolitisch keine gute Idee mehr. 

    Mit Transparenten und Schildern protestierten die rund 300 Teilnehmer am Samstagnachmittag vor dem Gelände der Bohrung. Die Veranstaltung verlief nach Polizeiangaben friedlich. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte die Bürgerinitiative Reichling-Ludenhausen. Neben örtlichen Demonstrierenden waren, wie die Kennzeichen der Autos erkennen ließen, Protestierende aus Baden-Württemberg und Bayern sowie der Schweiz gekommen.

    Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wolle fossiles Gas in Bayern fördern - mit bis zu zehn Bohrungen zwischen Lech und Ammersee, hieß es vor der Kundgebung in einer Stellungnahme Neubauers. „Fossiles Gas ist nichts anderes als Braunkohle, ein Klimakiller der unsere Natur, Lebensgrundlagen und Heimaten zerstört.“ Als der Name des Wirtschaftsministers fiel, gab es wiederholte lautstarke Buh-Rufe.

    Vor dem Bohrturm versammelten sich am Samstagnachmittag rund 300 Personen, um gegen die Suche nach Erdgas bei Reichling zu protestieren.
    Vor dem Bohrturm versammelten sich am Samstagnachmittag rund 300 Personen, um gegen die Suche nach Erdgas bei Reichling zu protestieren. Foto: Alwin Reiter

    Die Klimafolgen weltweit und in Deutschland seien Ergebnis konkreter Politik, die wider besseres Wissen auf fossile Energieträger setze. „Paradoxerweise sind es genau die Politiker, die von Heimatschutz reden, die die Heimatzerstörung weiter vorantreiben“, beklagte Neubauer.

    Birgit Ertl von der örtlichen Bürgerinitiative erzählte, wie sie die ersten Baumaßnahmen mitbekommen hat, als sie nachschaute, was da los ist. Wie Ertl sagte, wurden die Bürger nicht informiert, es sei ohne Ankündigung zu bohren angefangen worden. Seit Ende vergangener Woche sucht die Genexco GmbH, eine hundertprozentige Tochter der kanadischen MCF Energy Ltd., in Reichling nach Erdgas.

    Weitere gelbe Kreuze sollen den Widerstand gegen die Gasbohrung sichtbar machen

    Julika Selinger-Schreiber fertigte zahlreiche gelbe Kreuze an, die nach der Veranstaltung mit nach Hause genommen werden konnten, um sie sichtbar als Zeichen des Widerstands gegen die Gasbohrung aufzustellen.

    Gelbe Holzkreuze versinnbildlichten am Samstagnachmittag bei der Demonstration in Reichling das Nein zu Erdgasbohrungen.
    Gelbe Holzkreuze versinnbildlichten am Samstagnachmittag bei der Demonstration in Reichling das Nein zu Erdgasbohrungen. Foto: Alwin Reiter

    Nach den ersten Reden und einer Musikpause durch Tom Hauser aus dem Allgäu heizte Dr. Marvin Lübben von Greenpeace die Versammlungsteilnehmer mit dem Spruch „Koa, Koa, Koa-Gas, Gas, Gas“ heftig ein. Anschließend übernahm Luisa Neubauer von Fridays for Future das Megafon. Unter den Demonstrierenden befand sich auch der Landsberger Sänger Malik Harris. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden