
Auf der Bühne verbiegt sie nicht nur auf atemberaubende Weise ihren Körper, sondern verdreht auch reihenweise den Männern den Kopf. Wenn sie in hochhackigen Schuhen, enger Korsage und Netzstrümpfen als aufreizende „Schlangenfrau Eliza“ auftritt. Kaum zu glauben, dass Alina Ruppel über sich selbst sagt: „Privat bin ich ein ganz anderer Mensch. Hinter der Bühne bin ich wirklich total schüchtern.“
Ihre Bühne, das ist derzeit „Schuhbecks Teatro“ in Linz. In der oberösterreichischen Landeshauptstadt tritt die 21-Jährige seit Ende November in der kulinarisch-artistischen Show des bekannten Spitzenkochs auf. (Klick hier für ein Video zur Teatro-Show mit Alina). Nicht nur aus diesem Grund ist das Jahr 2017 für die gebürtige Kasachin, die in Memmingen aufgewachsen ist, ein ganz besonderes gewesen.

Denn ihr aktuelles Engagement ist eigentlich das Resultat ihres Auftritts in der Fernsehsendung „Das Supertalent“, wo sie es bis ins Finale schaffte. Nach ihrer Performance in der Show von Dieter Bohlen glühten bei Ruppels Manager die Telefondrähte, lief das E-Mail-Postfach voll, quoll ihr Facebook-Account über.
Ein neues Leben als gefeierter Star
Für die junge Artistin, die ihre Körperkunst erst seit zwei Jahren professionell betreibt, hat sich deswegen heuer viel verändert. Ihr Leben ist nicht mehr, wie es früher war. Aber sie genießt es sehr: „Obwohl: Am Anfang war es schon noch ungewohnt für mich, dass nach meinen Auftritten plötzlich so viele Leute zu mir kamen und ein Foto mit mir machen wollten. Daran musste ich mich erst gewöhnen. Aber es ist ein schönes, cooles Gefühl.“ Sie komme sich dabei vor „wie ein kleiner Star, den man unbedingt sehen will“, erzählt sie lachend. Noch immer kann die bescheidene, demütige Memmingerin, die schon weltweit, von Kapstadt bis China, aufgetreten ist, ihren Weg zum großen Star noch gar nicht richtig begreifen. Dieser wird sie im Februar beispielsweise nach Oslo (Norwegen) führen.
Sie genießt ihren Erfolg – obwohl sie nach wie vor darüber staunt. Wie die Zuschauer über sie, die sie allabendlich bis 21. Januar im „Schuhbeck-Theater“ mit offenem Mund bewundern. Nicht nur als Schlangenfrau, sondern auch bei ihrem zweiten Auftritt in einer schwebenden Kugel aus Plexiglas.
Sieh hier noch mal Alinas Videodreh mit allgaeu.life vor dem "Supertalent"-Finale 2016:
„Ich hatte davor noch nie ein so langes Engagement und habe mich auch das ganze Jahr über riesig darauf gefreut“, erzählt Alina Ruppel, die derzeit in Linz in einem Hotel, aber irgendwie auch in einer ganz anderen Welt lebt.
Ihr eigentlicher Lebensmittelpunkt ist die ostdeutsche Metropole Leipzig. Dort macht die biegsame Kontorsionistin (Körper-Akrobatin) ganz brav und bürgerlich eine solide Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Dabei stehen im kommenden Sommer die Abschlussprüfungen an. Und ob man es glaubt oder nicht, sagt die 21-Jährige: „Ich bin schon wahnsinnig aufgeregt, ob ich die Prüfungen bestehe.“ Denn: Privat ist Alina Ruppel ein ganz anderer Mensch als auf der Bühne. Eine ganz normale junge Frau eben – die als atemberaubende Kunstfigur „Eliza“ ein außergewöhnliches Jahr erlebt hat.