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#Schnullergate: Das halten Allgäuer von einem Hausverbot von Kindern im Café

Hamburgerin wirft Kids raus

#Schnullergate: Das halten Allgäuer von einem Hausverbot von Kindern im Café

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    Kann man Kinder aus Cafés aussperren? Wir haben bei Allgäuer Cafébetreiber und Kunden nachgefragt.
    Kann man Kinder aus Cafés aussperren? Wir haben bei Allgäuer Cafébetreiber und Kunden nachgefragt. Foto: dpa / Loreta Reisacher
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    Andreas und Yvonne Fähndrich mit ihren Kindern Selina und Dominik in ihrem Kreuzherren Café in Memmingen.
    Andreas und Yvonne Fähndrich mit ihren Kindern Selina und Dominik in ihrem Kreuzherren Café in Memmingen. Foto: privat
    Viola Faisulin ist Mutter der dreijährigen Lena.
    Viola Faisulin ist Mutter der dreijährigen Lena. Foto: Loreta Reisacher
    Florian Ahrendt  und Linda Dittmann mit Tochter Lina.
    Florian Ahrendt und Linda Dittmann mit Tochter Lina. Foto: Loreta Reisacher

    Ein Hamburger Cafébesitzerin verbietet Kindern unter 6 Jahren den Zutritt und löst damit eine heftige Diskussion aus. Unter #schnullergate gibt es auf Instagram und anderen Social-Media-Kanälen wilde Debatten. Jeder wie er will, finden die einen. Kinder- und Familien-Mobbing, zetern die anderen! Inhaberin Monika Ertl, übrigens selbst Mutter, verteidigt sich und sagt: Mein Laden ist dafür da, um Geld zu verdienen - außerdem gebe es Menschen, die in Ruhe ihr Frühstück genießen wollten.

    Das denken Allgäuer Cafébesitzer

    Petra Wuttge (53), Besitzerin von "Sissi - Zuckerbäckerei & Café" (53) in Kempten, hat einen Sohn Maximilian (27), und eine Tochter namens Marie-Sophie (24) (Mehr zu "Sissi - Zuckerbäckerei & Café" erfährst du hier):

    "Ich finde das unmöglich. Für mich ist das eine bodenlose Frechheit! Kinder sollten aus einem Café nicht einfach ausgesperrt werden. So was geht gar nicht. Natürlich haben manche Mütter heute einen Laissez-faire-Erziehungsstil, aber gerade bei einer eher antiautoritären Erziehung muss man als Cafébesitzer einfach Grenzen zeigen. Mit 95 Prozent der Eltern kann man reden, die verstehen das schon.

    Wir können nicht unsere Kinder in die Kita stecken und die Alten ins Altersheim. Cafés sind auch Begegnungsstätten von allen - von den ganz Kleinen bis hin zur älteren Generation. Natürlich kann es da Reibungen geben. Aber es ist wichtig, dass alle Generationen mal aufeinander treffen, schließlich gehören wir alle zusammen.

    Außerdem müssen die jungen Mütter auch mal raus. Glückliche Mütter haben glückliche Kinder. Deswegen würde es mir nie in den Sinn kommen, Kinder oder Hunde auszusperren!!

    Judith Riemann (39) arbeitet im Bio Café Baumgarten in Füssen. Sie ist Mutter von Jonathan, Ramon, Anna, Igerne und Vaith:

    "Mich schockiert das. Die Kinder sind unsere Zukunft, deshalb sollte man sie nicht ausschließen. Bei uns versuchen wir, die Kinder in das Café zu integrieren. Wir sind sehr kinderfreundlich - bei uns dürfen Mütter auch stillen und wickeln, das sind doch ganz natürliche Dinge.

    Unsere Bedienungen haben immer auch ein Auge auf die Kleinen, das klappt super. Kids sind doch keine Belästigung. So ein Ausschluss ist einfach nur peinlich."

    Yvonne Fändrich (41) ist Geschäftsführerin des Kreuzherrn Cafés in Memmingen und Mutter von Tochter Selina und Sohn Dominik:

    "Das ist definitiv too much. Kinder machen nicht so viel Lärm, wie alle denken - und wenn, dann hängt das mit der Erziehung der Eltern zusammen. 95 Prozent aller Kunden mit Kindern verhalten sich einwandfrei. Kinder sind unsere Zukunft, sie sind unsere Kunden von Morgen. Für uns steht deshalb fest: Wir bauen unser Café im kommenden Jahr um und machen den Kinderbereich sogar noch größer!"

    Das denken Allgäuer Kunden

    Viola Faisulin (36) mit Tochter Lena (3):

    "Ich finde es besser so. Wenn sich andere Personen im Café darüber aufregen, ist das auch anstrengend. Es gibt doch genügend andere Cafés, in die man gehen kann.

    Natürlich findet man es als Mutter nicht gut, wenn man an bestimmten Orten unerwünscht ist. Aber das ist doch wie mit den Swimming Pools im Urlaub: Da gibt es Pools nur für Erwachsene, dort können Leute baden, die sich an Kindern stören. Und in den Pools für Kinder sind dann wir Familien mit unseren Kleinen..."

    Linda Dittmann (31) und Florian Ahrendt (29) mit Tochter Linda:

    "Wir finden das jetzt eigentlich nicht so schlimm. Verhältnismäßigkeit ist bei den Geschäften allerdings wichtig. Wenn es jetzt nur ein Café ist, ist das okay. Nur wenn es irgendwann flächendeckend so wird und alle in einer Straße keine Kinder mehr haben wollen, geht das nicht mehr. Man versteht schon, wenn die Menschen nicht ständig das Geschrei von Kindern hören wollen. Das wollen wir selber auch mal. Aber wir waren auch schon in einem Sushi-Restaurant essen, in dem acht Kinder da waren. Das war auch kein Problem."

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