Jugendherbergen oder Hotels als Klassenzimmer nutzen - das schlagen zwei bayerische Verbände in der Corona-Krise vor. Der Landesverband im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband haben dem Freistaat am Donnerstag ungenutzte Gebäude für den Schulunterricht angeboten.
Kritik: Staatsregierung hat Vorschläge bislang kaum beachtet
"Das Infektionsgeschehen bleibt selbstredend eine bestimmende Größe für politische Entscheidungen. Gleichzeitig ist es nicht hinnehmbar, dass das Kindeswohl durch Kontaktbeschränkungen und Homeschooling in Gefahr gerät", sagte DJH-Präsident Klaus Umbach laut Mitteilung vom Donnerstag.
Bislang habe das Ministerium entsprechenden Initiativen wie "Schule in Jugendherbergen" oder "Schule im Hotel" nur unzureichend Beachtung geschenkt.
Durch Ausweitung auf Hotels und Jugendherbergen könnte Präsenzunterricht möglich werden
In einem gemeinsam unterzeichneten Brief appellieren DJH und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband an Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), "schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aller Jahrgangsstufen und Schulformen ein Höchstmaß an Präsenzunterricht zu ermöglichen."
Jugendherbergen suchen derzeit händeringend nach Auslastung, da sie wegen Corona verwaist sind. Einige mussten sogar schon schließen.
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