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Schulen setzen Kameras gegen Vandalismus ein

Videoüberwachtes Gelände

Schulen setzen Kameras gegen Vandalismus ein

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    Am Haupteingang der Duracher Grund- und Mittelschule ist bereits eine Kamera installiert. Weitere werden folgen.
    Am Haupteingang der Duracher Grund- und Mittelschule ist bereits eine Kamera installiert. Weitere werden folgen. Foto: Matthias Becker

    Immer wieder Scherben - auf dem Sportplatz und in der Weitsprunggrube. Und zudem Schmierereien an den Wänden, eine zerstörte Dachrinne und Löcher im Putz. Regelmäßig muss Richard Wucherer, Leiter der Grund- und Mittelschule Durach, Schäden reparieren und Unrat beseitigen lassen. Um die Täter abzuschrecken, hat der Gemeinderat nun beschlossen, an Eingängen und auf dem Gelände der Schule Videokameras zu installieren. Am Gymnasium in Sonthofen gibt es eine solche Überwachung schon seit einem Jahr. Ein Erfolg, sagt der dortige Schulleiter Joachim Stoller: „Seitdem ist bei uns nichts mehr passiert.“

    Zwei Kameras hängen bereits seit etwa sieben Jahren am Haupteingang der Grund- und Mittelschule Durach - eine draußen, eine drinnen. Mittels dieser können die Mitarbeiter im Sekretariat sehen, wer in die Schule kommen möchte, wenn die Tür geschlossen ist. Und: Ob derjenige in Richtung Grund-, Mittelschule oder Sekretariat geht. Damit soll vermieden werden, dass „Hinz und Kunz im Schulhaus unterwegs sind“, sagt Wucherer. „Die Eltern wollen Sicherheit.“

    Die Sicherheit auf der einen Seite - bei den voraussichtlich sieben neuen Geräten geht es aber vor allem um Vorsorge: Die Geräte sollen etwa Feiernde abschrecken, nachts auf dem Schulgelände ihren Müll zu hinterlassen und zu demolieren. Im Gegensatz zu den beiden bisherigen am Haupteingang werden die neuen Kameras auch aufzeichnen. Falls es zu einer Sachbeschädigung kommt, kann die Polizei die Aufnahmen innerhalb der nächsten zwei Tage auswerten. Um den Datenschutz zu gewährleisten, werden Schilder auf die Überwachung hinweisen.

    Kosten bald wieder drin

    „Videoüberwachtes Schulgelände. Betreten nur für befugte Personen“, steht schon jetzt mit weißer Schrift auf den blauen Schildern, die auf dem Gelände des Sonthofer Gymnasiums angebracht sind. „Wir hatten mehrere Sachbeschädigungen“, sagt Schulleiter Stoller. Seit die Kameras hängen, allerdings nicht mehr. Als „sehr wirksam“ beurteilt er die vier Geräte daher, die an verschiedenen Punkten auf dem Gelände installiert sind.

    Auf dem Gelände des Gymnasiums Sonthofen weisen Schilder darauf hin, dass dieses überwacht wird.
    Auf dem Gelände des Gymnasiums Sonthofen weisen Schilder darauf hin, dass dieses überwacht wird. Foto: Bastian Hörmann

    Weder von Lehrern, noch von Eltern habe es Widerspruch gegeben, als die Kameras aufgehängt wurden. Fast alle seien dafür gewesen. „Es ist zwar traurig, dass eine Überwachung notwendig ist“, sagt Stoller. „Aber wir sind zufrieden.“

    Eine Statistik, welche Schulen im Oberallgäu und in Kempten noch Kameras installiert haben, gibt es nicht. Ob eine Überwachung erforderlich ist, müsse stets im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden, heißt es aus dem bayerischen Kultusministerium. Die staatlichen Schulen seien jedenfalls verpflichtet, ein Sicherheitskonzept zu entwickeln und dieses auch regelmäßig zu aktualisieren.

    Die Überwachung mit 360-Grad-Kameras für die Duracher Schule kostet die Gemeinde knapp 15 000 Euro. Zeige die Maßnahme ebenso Wirkung wie in Sonthofen, seien die Kosten in einem Jahr drin, ist Wucherer überzeugt: Dann nämlich fielen die Reparaturen für die Schäden weg, die manche „Blödiane“ immer wieder anrichten.

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