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Schwesternpower im Sudhaus: Meyer-Mädels setzen auf Craftbier

"Braukatz" aus Nesselwang

Schwesternpower im Sudhaus: Meyer-Mädels setzen auf Craftbier

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    Stephanie (links) und Kathrin Meyer stammen aus einer Brauer-Dynastie in Nesselwang. Die Familientradition beleben sie mit vielen neuen Ideen.
    Stephanie (links) und Kathrin Meyer stammen aus einer Brauer-Dynastie in Nesselwang. Die Familientradition beleben sie mit vielen neuen Ideen. Foto: Sandra Geiger

    Zum Beispiel mit dem hellen Pale Ale (5,4 Alc. Prozent) mit rein obergäriger Hefe. In wenigen Wochen bringt das Duo drei neue Biersorten heraus - mit vielversprechenden Namen wie Pussy Cat. Wie sich die Schwestern in einer Männer-Domäne behaupten, woher sie ihre Idee nehmen und was sie angehenden Unternehmerinnen raten, erzählen sie im allgaeu.life-Interview.

    Der Weg führt die beiden Schwestern weiter nach oben. Craftbier, da sind sie sicher, wird in den nächsten Jahren auch im Allgäu voll einschlagen.
    Der Weg führt die beiden Schwestern weiter nach oben. Craftbier, da sind sie sicher, wird in den nächsten Jahren auch im Allgäu voll einschlagen. Foto: Sandra Geiger

    Frauen im Sudhaus? Aber sicher doch! Braumeisterin und Biersommelière Stephanie Meyer kennt sich mit dem Gerstensaft und seiner Geschichte bestens aus. "Brauen war über Jahrhunderte hinweg Frauensache. Das gehörte zum Haushalt wie Essenkochen, während die Männer auf dem Feld oder auf der Jagd unterwegs waren."

    An diese Tradition knüpft sie mit ihrer Schwester Kathrin (ebenfalls Biersommelière) an. Die beiden entstammen aus einer Brauer-Familie in Nesselwang und arbeiten beim Familienunternehmen Brau Manufactur Allgaeu mit.

    Mit ihrer Biermarke Braukatz gehen sie eigene Wege - und setzen auf Craftbeer. Also handwerklich hergestellte Biere, die sich von den Industriemarken in Geschmack und Vermarktung bewusst abheben. "Für mich ist Craftbeer vergleichbar mit einem guten Wein, den es zu besonderen Anlässen gibt", sagt Stefanie Meyer. Diese Philosophie eint sie mit ihrer Schwester: "Wir haben uns der Vielfalt, dem Handwerk des Bierbrauens und dem Aroma verschrieben."

    Was passt am besten zu einem Braukatz-Craftbier? Stefanie Meyer empfiehlt würzigen Käse von Hornmlichkühen, am besten vom

    Molkefässle

    in Wertach.

    Dazu zählen neben dem "Pale Ale" das "Red Ale" (mit Karamell- und Ale-Malzen eingebraut) und Hopcat "(ein hopfen-betontes Bier mit fruchtig-blumigem Aroma). Mittlerweile werden bei Braukatz 80.000 Liter Craftbier pro Jahr hergestellt. Das entspricht etwa 40 Prozent der Gesamtmenge der Braumanufaktur. Teils wird monatelang getüftelt, ehe geheimbisvolle Geschmacksrichtungen entstehen. Die Magie dieses Prozesses symbolisiert für die beiden Schwestern eine schwarze Katze. Deshalb entschieden sie sich für den Namen Braukatz- und das entsprechende Logo.

    Das Red Ale der Schwestern kommt nicht nur wegen seines bunten Flaschendesigns an.
    Das Red Ale der Schwestern kommt nicht nur wegen seines bunten Flaschendesigns an. Foto: Schuhwerk

    Ihr Zielgruppe ist breit definiert: "Wir richten uns an Genießer. Menschen, die hohe Qualität schätzen und dafür auch einen Euro mehr ausgeben. Das kann die Punk-Oma genauso sein wie der Biedermeier-Student und umgekehrt", sagt Stephanie Meyer schmunzelnd. Stolz sind die beiden insbesondere auf die positiven Reaktionen der Frauenwelt, wenngleich Braukatz "authentischer Biergenuss für alle" sein soll.

    Für Braumeisterin Stephanie Meyer sind es vor allem "Kreativität, Vielfalt und Abwechslung", die ihren Beruf einzigartig machen. Genauso wie die Vernetzung mit Kollegen weltweit. Mit dem befreundeten Brauer David Cohen aus Israel hat sie im Vorjahr beispielsweise ein Bier mit Dattel-Sirup gebraut. "Dieser Austausch macht Spaß und bringt einen auch fachlich weiter", erklärt Meyer. Mit Spannung blicken die Meyer-Mädels dem November entgegen. Dann nämlich werden ihre drei neuen Kreationen der Öffentlichkeit vorgestellt: Golden Cat, Pussy Cat und Dark Cat.

    Was sich genau darunter versteht, wird noch nicht verraten. Doch eines steht fest: Die Braukatz-Schwestern werden noch für so manche Überraschung im Sudhaus sorgen...

    Vier Tipps für Gründerinnen von Stephanie Meyer:

    1.

    Nimm an einem Businessplan Wettbewerb teil

    . Dabei bekommst Du Unterstützung und ein hilfreiches Feedback von "alten Hasen"

    2.

    Suche Dir den besten Steuerberater

    , den Du finden kannst.

    3.

    Überlege Dir genau, mit wem Du Dein Business gründest

    . Es ist wie in der Ehe: "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was besseres findet." Kannst Du z.B. wirklich mit Deiner besten Freundin oder einem alten Schulkameraden beruflich professionell zusammenarbeiten? Oder kommt jemand ganz anderer infrage? Vielleicht sogar jemand aus der Familie. Wir haben diesen Weg gewählt. Getreu dem Motto: "Blut ist dicker als Wasser."

    4.

    Denke über Deine private Situation nach.

    Wenn Du als Frau Kinder haben möchtest, kann sich vieles verändern. Dir bleibt unter Umständen weniger Zeit und Energie für das Business. Vielleicht solltest Du die Gründung nicht gerade in diese Phase legen :-)

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