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Sieben Gründe, warum das Memminger Kaminwerk rockt

Kultiges Kulturzentrum

Sieben Gründe, warum das Memminger Kaminwerk rockt

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    Mega-Stimmung - nicht nur, wenn WM oder EM ist: Im Kaminwerk in Memmingen gibt's weit über 100 Veranstaltungen im Jahr, ein Großteil davon Konzerte. Und da kracht's richtig...
    Mega-Stimmung - nicht nur, wenn WM oder EM ist: Im Kaminwerk in Memmingen gibt's weit über 100 Veranstaltungen im Jahr, ein Großteil davon Konzerte. Und da kracht's richtig... Foto: Kaminwerk

    1. Die Leidenschaft der Macher: Matthias Ressler, Rainer Schneider und Michael Müller sind nicht einfach "nur" die Betreiber des Kaminwerks. Sie sind das Herz und die Seele. Schon Mitte der 1990er Jahre trieben Matthias und seine Mitstreiter ehrenamtlich Bestrebungen voran, in Memmingen ein Kulturzentrum (wie etwa die Muffathalle in München) zu errichten. Der Verein "Kulturlabor e.V." wurde gegründet, zwei Vertreter ließen sich in den Stadtrat wählen, politische und öffentliche Überzeugungsarbeit musste geleistet werden. Im Dezember 2005 war es endlich so weit: Im Memminger Süden öffnete das Kaminwerk seine Pforten. In den Anfangsjahren arbeiteten die Betreiber noch immer überwiegend ehrenamtlich. Erst, als der Stadtrat einen Personalzuschuss bewilligte, erfolgte der entscheidende Schritt: "Wir haben nun drei Festangestellte und eine Halbtagskraft und können einen professionellen Konzertbetrieb auf die Beine stellen." Und das tun die Macher mit Volldampf: Allein im vergangenen Jahr gab es 140 Veranstaltungen im Kaminwerk!

    2. Die Mischung stimmt: Inzwischen sind drei Viertel aller Veranstaltungen im Kaminwerk Konzerte. "Die Zahl ist im Vergleich zu den Anfangsjahren enorm gestiegen. Früher hatten wir mehr Partys, doch als Musikfan lebt man ja für die Konzerte", sagt Matthias. Kurzer Blick auf die Highlights der kommenden Wochen: Crazy Town (3. Februar), Jamaram (17. Februar), Heaven in Hell (24. Februar), Gotthard (9. März), Manfred Man's Earth Band (29. April)... Außerdem bieten die Macher regelmäßig lokalen und noch unbekannten Bands eine Bühne. Doch auch Comedy, Kabarett (etwa Wolfgang Krebs, 17. März), Programmkino, Poetry Slam und die legendären Kaminwerk-Partys wie die 80er-90er-Party, Noche Latina, X-Mas-Juggle oder die Single-Party der Kollegen von all-in.de dürfen nicht fehlen. Die Mischung passt!

    3. Auch die ganz Großen kommen: "Vor einigen Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass etwa BAP oder die Sportfreunde Stiller zu Club-Gigs nach Memmingen kommen", sagt Matthias nicht ohne Stolz. Doch weil Betreuung, Ausstattung, Technik und Publikum passen und das Kaminwerk sich einen Namen gemacht hat, fällt inzwischen auch das Booking leichter. Die deutsche Metal-Band Hämatom hat das Kaminwerk von den Anfängen an begleitet, auch Rocklady Doro Pesch ist Stammkundschaft und tritt am 23. November das nächste Mal in Memmingen auf. Und, was kaum einer weiß: Ein damals noch unbekannter österreichischer Schlagersänger namens Andreas Gabalier absolvierte im Dezember 2010 sein allererstes Konzert in Deutschland (!) im Kaminwerk vor rund 200 überwiegend weiblichen Fans.

    Sie hier den offiziellen Clip von Hämatoms "Leichen pflasten unsen Weg" - gedreht im Kaminwerk:

    So berichtete die Memminger Zeitung am 18. Dezember 2010: Schlagerstar Andreas Gabalier gab damals sein allererstes Konzert in Deutschland im Memminger Kaminwerk!
    So berichtete die Memminger Zeitung am 18. Dezember 2010: Schlagerstar Andreas Gabalier gab damals sein allererstes Konzert in Deutschland im Memminger Kaminwerk! Foto: MZ/Hans Honold

    4. Die Besucher sind aus Nah und Fern: "Rund 20 Prozent unserer Gäste kommen aus Memmingen, 60 Prozent aus dem Umland, von Württemberg, dem Ober- oder Unterallgäu, und der Rest sogar von noch weiter her", kann Matthias anhand der Ticketvorverkäufe nachvollziehen. Obwohl es als Kulturzentrum für die Memminger entstanden ist, lockt das Kaminwerk durch sein vielfältiges Programm viele Besucher von weiter weg an. "Rund fünf, sechs Prozent kommen sogar aus Österreich und der Schweiz - und dank dem Allgäu Airport flogen sogar schon Fans aus Russland und Osteuropa zu den Auftritten ihrer Bands im Kaminwerk. Davon profitieren auch die Gaststätten und Hotels in Memmingen, wenn die Leute zu uns in die Stadt kommen", so die Kaminwerk-Macher.

    Matthias Ressler ist der Fraktionsvorsitzende der SPD/FDP-Stadtratsfraktion.
    Matthias Ressler ist der Fraktionsvorsitzende der SPD/FDP-Stadtratsfraktion. Foto: Armin Schmid

    5. Das Kaminwerk geht ungewöhnliche Wege: Gelebte Inklusion: Seit einigen Jahren veranstaltet das Kaminwerk in Zusammenarbeit mit der Jugendpflege, Lebenshilfe und Behinderteneinrichtungen in Stadt und Landkreis regelmäßig eine "No Barriers Disco". Mehrere Hundert Menschen mit und ohne Handicap feiern gemeinsam eine Mega-Party. "Diese Lebensfreude, die wir dort erleben dürfen, ist mit nichts vergleichbar. Schon beim zweiten Lied toben die Leute und machen eine Polonaise durch die Halle", staunt Matthias.

    6. Think big - die Macher wagen große Träume: Manfred Man, Barclay James Harvest, BAP - auch große Stars gehen in vergleichsweise kleine Hallen. Matthias träumt offen von weiteren Shows namhafter Bands im Kaminwerk. "Mein absoluter Wunsch wäre Muse. Die einmal hier zu haben, wäre großartig." Problem: Auch für intime Club-Gigs bevorzugen die großen Stars gerne Medienstädte wie München oder Köln. Man will den Fans zwar das Gefühl vermitteln, in einem exklusiven Kreis zu sein - aber darüber berichten sollen bitteschön schon möglichst viele. Dennoch lassen die Kaminwerk-Macher nicht locker: "Die Toten Hosen schreibe ich fast jährlich an", sagt Matthias lachend.

    Rocklady Doro Pesch gehört zu den Acts, die regelmäßig im Kaminwerk performen. "Rock funktioniert im Allgäu einfach am besten", sagt Betreiber Matthias.
    Rocklady Doro Pesch gehört zu den Acts, die regelmäßig im Kaminwerk performen. "Rock funktioniert im Allgäu einfach am besten", sagt Betreiber Matthias. Foto: Christian Gögler

    7. Act big - das Kaminwerk wird noch größer: Die Pläne sind fertig, bald schon geht's ans Eingemachte: Die Kaminwerk-Macher bauen an und wollen Gästen und Künstlern bald noch mehr bieten. Das Foyer mit Garderobe wird deutlich größer werden, nebenan soll ein neuer Kassenraum, neue Lagerflächen und eine neue Location für noch mehr Party entstehen. "Wir werden einen neuen Raum für rund 150-200 Leute schaffen, wo nach den Konzerten noch g'scheit gefeiert werden kann", verrät Matthias. Bislang war das eines der Mankos im Kaminwerk, weil in der großen Halle unmittelbar nach den Auftritten schon abgebaut werden musste und es laut und zugig wurde. Spätestens im kommenden Jahr geht der Umbau los!

    Allgäu's Finest mit Matthias Ressler vom Kaminwerk:

    Wo im Allgäu erlebst Du am liebsten Kultur - außer im Kaminwerk?

    - "Das

    Landestheater Schwaben

    kann ich vorbehaltlos empfehlen. Ich schaue mir eigentlich fast jedes Stück an und gehe sehr gerne ins LTS."

    Welche Allgäuer Acts siehst und hörst Du am liebsten?

    - "Wir haben tolle Allgäuer Künstler. Heavy Alternative Rock mit

    Stepfather Fred

    oder

    Gitarristin Yasi Hofer

    fallen mir spontan ein - die haben auch schon das Kaminwerk gerockt!"

    Dein Lieblingsort in Memmingen oder dem Allgäu?

    - "Die Memminger Innenstadt unmittelbar nach dem Bachausfischen am Fischertag, wenn alles ruhig wird. Jedes Jahr ein unglaublicher Moment!"

    Dein geilstes Kaminwerk-Erlebnis der letzten Jahre?

    -

    "

    Da waren viele tolle Konzerte dabei. Sehr beeindruckt hat mich E-Gitarristin

    Jennifer Batten

    , die mit Michael Jackson drei Welttourneen absolviert hat. Das beste Kaminwerk-Erlebnis fand wohl gar nicht in unserer Halle statt - wir haben es aber veranstaltet: Das Public-Viewing beim Fußball-WM-Finale 2014 in der Stadionhalle. Dorthin sind wir ausgewichen, weil mehr Leute Platz hatten. Die Atmosphäre war der Hammer!"

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