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Söder: Schlendrian im Umgang mit Corona ist Grund für hohe Zahlen

Er hält an Lockerungen zu Weihnachten fest

Söder: Schlendrian im Umgang mit Corona ist Grund für hohe Zahlen

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    Politiker von Bund und Ländern fordern härtere Beschränkungen für Hotspots mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen. Markus Söder und das bayerische Kabinett hatten bereits am Sonntag neue Maßnahmen beschlossen.
    Politiker von Bund und Ländern fordern härtere Beschränkungen für Hotspots mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen. Markus Söder und das bayerische Kabinett hatten bereits am Sonntag neue Maßnahmen beschlossen. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archiv)

    "Es ist an einigen Stellen ein Schlendrian eingekehrt", sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag vor einer Videokonferenz des CSU-Vorstands in München. Aus diesem Grund sei die zweite Infektionswelle auch die heimtückischere. "Sie wird oft unterschätzt." Im Frühjahr hätten sich viele Menschen konsequenter an die Vorgaben gehalten, auch im Handel werde inzwischen nicht mehr alles so genau genommen.

    Um die Infektionszahlen wieder nach unten zu bekommen, brauche es jetzt einen "Mentalitätswandel", sagte Söder. Es dürfe nicht darum gehen, immer das "letzte Haar in der Suppe" oder das "kleinste Schlupfloch" zu suchen, vielmehr müsse sich jeder bewusst machen, wie ernst die Lage sei. Jeder sei aufgerufen, daran zu arbeiten, wie die Situation verbessert werden könne.

    Weihnachtslockerung sind Balance von Empathie und Rationalität

    Die geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen über Weihnachten sind nach Söders Ansicht trotz der gegenwärtigen Lage der Pandemie vertretbar. "Ich finde, wir brauchen schon eine Balance von Empathie und Rationalität", sagte der CSU-Chef am Montag. Natürlich könnte man auch sagen, dass man die strengeren Regeln auch über Weihnachten fortsetze, er halte die Ausnahme aber für vertretbar.

    Weihnachten sei gerade für viele ältere Menschen von besonderer Bedeutung, für viele Menschen sei es ohnehin das wichtigste Fest des Jahres, sagte Söder. "Je älter man wird, desto mehr schätzt man den Wert von Familie", sagte Söder. Er sei überzeugt, dass man die Menschen in dieser ohnehin schon schwierigen Zeit "nicht zusätzlich noch mal extrem belastet". Hinzu komme, dass es an Weihnachten keine Parties gebe, die Feiern fänden einzig in den Familien statt. Daher sei es auch richtig, die Lockerungen nach Weihnachten wieder zurückzunehmen. "Silvester ist mehr Party als sinnliches Fest."

    Söder verteidigt Verschärfungen in Bayern

    Söders Kabinett hatte am Sonntag beschlossen, die bisher von Weihnachten bis Neujahr geplanten Lockerungen bei den Corona-Auflagen nur noch vom 23. Dezember bis zum zweiten Weihnachtstag zu erlauben. In anderen Bundesländern wird aber bereits überlegt, die Lockerungen auch über Weihnachten zu untersagen. Auch der Städte- und Gemeindebund fürchtet, dass die Lockerungen das Infektionsgeschehen negativ beeinflussen könnten.

    Söder hat die geplanten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen für Bayern verteidigt. "Es ist nicht das, was wir uns wünschen, aber wir müssen das tun, was notwendig ist", sagte Söder am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Schließlich sinke die Zahl der Neuinfektionen einfach nicht - es gebe aber immer mehr Todesfälle. "Das können wir einfach so nicht akzeptieren, deswegen müssen wir handeln", so Söder weiter.

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