In Bayern werden die Corona-Regeln erneut verschärft: Nach den Osterferien gilt eine Testpflicht für alle an bayerischen Schulen. Mindestens zweimal pro Woche müssen sich Schüler und Lehrer an der Schule auf das Coronavirus testen lassen. Teilnahme am Unterricht ist nur mit einem negativen Testergebnis möglich. Liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert über 100, muss weiterhin Distanzunterricht stattfinden. Das gab Ministerpräsident Markus Söder am Mittwochmittag in München bekannt.
Angesichts der hohen Inzidenzwerte werden auch geplante Öffnungen um mindestens zwei Wochen verschoben. Gastronomie, Sport oder Kultur müssen sich weiter gedulden. Auch im Allgäu hatten sich zahlreiche Kommunen als sogenannte Modellregionen für Corona-Öffnungsschritte beworben. Diese soll es landesweit vorerst nun nicht geben.
Verschärft werden die Corona-Regeln außerdem für Baumärkte, Blumenläden oder Buchhandlungen. Für sie gilt künftig keine Sonderstellung mehr. Über dem Inzidenzwert von 100 ist "Click & Meet" dort sogar nur noch mit einem negativen Coronatest möglich.
Die wichtigsten Änderungen aus der Söder-Pressekonferenz im Überblick:
- Die geplanten Modellregionen für Lockerungen in Bayern wird es jetzt nicht geben. Die Entscheidung ist um zwei Wochen verschoben. Auch viele Allgäuer Kommunen hatten sich beworben.
- Geplante Öffnungen in Bayern werden um zwei weitere Wochen verschoben. Auch in Regionen, in denen wegen einer Inzidenz unter 50 oder 100 theoretisch Öffnungen bei Außengastronomie, Kultur und Sport möglich wären, können diese frühestens ab 26. April erfolgen.
- Söder: "Nun ist nicht die Zeit für unsichere Öffnungen und Experimente".
- Schulen nach den Osterferien: Wechselunterricht bei Inzidenz unter 100, Distanzunterricht bei Inzidenz über 100 (außer in Abschlussklassen).
- Testpflicht an Schulen für alle kommt: Schnell-Test, PCR-Test oder Eigentest an der Schule mindestens zweimal wöchentlich.
- Teilnahme an Unterricht nur mit negativem Testergebnis.
- Bei Schülern zwischen 15 bis 19 Jahren liegt die Inzidenz in Bayern laut Söder bei fast 195.
- Gefahr der dritten Welle werde noch immer von vielen unterschätzt. Die Zahl der belegten Intensivbetten in Bayern nimmt zu.
- Baumärkte, Gartenmärkte, Gärtnereien, Blumenläden oder Buchhandlungen bekommen keine Sonderstellung mehr:
- Inzidenz zwischen 50 und 100: "Click & Meet" ohne Test
- Wer zweimal geimpft ist, braucht zur Einreise nach Bayern zwar noch einen Test, muss aber nicht mehr in Quarantäne.
- "Luca"-App soll in Bayern standartmäßig eingesetzt werden. System soll Öffnungen ermöglichen.
- Absichtserklärung über Sputnik-Produktion in Illertissen wurde unterzeichnet. Sollte der russische Impfstoff in Deutschland zugelassen werden, erhält Bayern ab Juli laut Söder 2,5 Millionen Dosen.
- Bayern will die Priorisierung bei den Impfungen gegen das Coronavirus lockern. Betriebsärzte sollen Angestellte in zehn großen Betrieben durchimpfen können. Das Modellprojekt soll noch im April beginnen.
- "Südkurve" aus Bayern und Baden-Württemberg für härteren Lockdown bundesweit.
- Weil andere Länder nicht mitziehen, schlägt Söder vor, die Notbremse bundesgesetzlich zu verankern.