Wanderer in den Bergen vermisst

Spurlos verschwunden in den Bergen: Diese fünf Fälle aus dem vergangenen Jahr sind ungelöst

Nicht alle Wanderer kehren von ihrer Bergtour zurück. In Bayern verschwanden 2020 fünf Menschen spurlos in den Bergen.

Nicht alle Wanderer kehren von ihrer Bergtour zurück. In Bayern verschwanden 2020 fünf Menschen spurlos in den Bergen.

Bild: picture alliance/dpa | Tobias Hase (Symbolfoto)

Nicht alle Wanderer kehren von ihrer Bergtour zurück. In Bayern verschwanden 2020 fünf Menschen spurlos in den Bergen.

Bild: picture alliance/dpa | Tobias Hase (Symbolfoto)

Sie machten einen Ausflug in die Berge - und kehrten nicht wieder nach Hause zurück. Fünf Bergsteiger blieben 2020 in den bayerischen Bergen verschwunden.
12.01.2021 | Stand: 13:15 Uhr

Wenn Wanderer von ihren Bergtouren nicht zurückkehren, beginnen bange Stunden für die Angehörigen. Sie schalten Polizei und Bergwacht ein, die mit einem Großaufgebot nach den Vermissten suchen. Häufig gelingt es, die Vermissten zu orten und sie aus einer Notlage zu befreien. So beispielsweise im Mai 2020, als Polizei und Bergwacht im Allgäu auf dem Säuling einem vermissten Bergsteiger aus Oberfranken gerade noch das Leben gerettet haben.

Doch nicht alle Vermisstenfälle können sofort aufgeklärt werden. In Bayern sind fünf Fälle aus dem vergangenen Jahr ungelöst. Darunter sind auch zwei aus dem Allgäu.

  • Seit 14. September 2020 wird ein 62-Jähriger aus Oberstdorf vermisst. Der Wanderer hatte sich am Morgen vom Fellhorn bei Oberstdorf aus auf den Weg zu einer Gratwanderung begeben. Sein geplantes Ziel war das Söllereck. Seither wird er vermisst. Wer hat ihn gesehen? Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Oberstdorf entgegen.
  • Bereits seit Februar 2020 wird ein 55-jähriger Skitourengeher in Oberstdorf vermisst. Der Mann hatte ein Hotel gebucht. Das Zimmer in seiner Unterkunft nutzte er laut Polizei am 17. Februar 2020 zuletzt. Seither ist er nicht mehr zurückgekehrt. Es liegen Hinweise vor, dass er sich am 18. Februar 2020 noch im Bereich Nebelhorn/Schneck, aber auch im Bereich Hoher Ifen aufgehalten haben könnte.

Drei weitere Vermisstenfälle aus dem vergangenen Jahr in den bayerischen Bergen bleiben ungelöst.

  • Darunter ist ein erst 21-jähriger Trailrunner aus Untermeitingen (Kreis Augsburg). Der junge Mann wollte Mitte Oktober 2020 den Watzmann besteigen. Seitdem ist er verschollen. Nachdem ihn seine Eltern als vermisst gemeldet hatten, begann eine großangelegte Suche von Rettern und Einsatzkräften mit Helikopter und Hundestaffel in den Bergen. Der 21-Jährige galt als erfahrener Bergsteiger. „Fast täglich war er in den Bergen unterwegs. Eine Watzmann-Überschreitung hat er schon öfter gemacht“, berichtete der Vater gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Die Suche nach dem Vermissten musste wegen Neuschnee und gefährlicher Witterung für die Helfer bald abgebrochen werden, wurde aber nie gänzlich eingestellt.
  • Das letzte Lebenszeichen einer 53-jährigen Wandererin aus München ist ein Eintrag im Juli in einem Gipfelbuch auf dem Pflasterbachhorn (Bad Reichenhall). Wenig später meldete sie ihr Ehemann als vermisst. Die folgende Suchaktion mit Drohnen, Alpinhunden und bis zu 30  Einsatzkräften der Bergwacht musste ein paar Tage später abgebrochen werden.
  • Im September wurde ein Wanderer aus Traunstein als vermisst gemeldet. Die Polizei fand zwei Tage später sein verriegeltes Auto auf einem Parkplatz in Ruhpolding (Kreis Traunstein). Von dem 54-Jährigen fehlt jede Spur.

Komplett eingestellt wird die Suche nach den Vermissten nicht. Polizei und Bergwacht hoffen auf den Frühling. Wenn Schnee und Eis verschwunden sind, wird die Suche leichter. Manchmal hilft auch ein Zufall. So wie 2018 in den Allgäuer Bergen. Ein Hüttenwirt meldete der Polizei damals einen Leichenfund: Ermittlungen ergaben, dass es sich um eine 65-Jährige aus Winterberg handelte, die seit zwei Jahren als vermisst galt.

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