Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Star-Jongleur schwingt die Schläger

Daniel Hochsteiner aus MM

Star-Jongleur schwingt die Schläger

    • |
    • |
    Tempo-Jongleur Daniel Hochsteiner aus Memmingen zeigt sein Können beim TV-Fasching "Schwaben weissblau". Die Sendung wird diesen Freitag (20.15 Uhr, BR) ausgestrahlt.
    Tempo-Jongleur Daniel Hochsteiner aus Memmingen zeigt sein Können beim TV-Fasching "Schwaben weissblau". Die Sendung wird diesen Freitag (20.15 Uhr, BR) ausgestrahlt. Foto: privat

    Du hattest deine ersten Auftritte als Elfjähriger – wie kommt man denn als kleiner Junge zum Jonglieren?

    Daniel Hochsteiner: Als Kind habe ich mich total für Artisten und alles drumherum begeistert. Damals gab es noch mehr Shows im Fernsehen, in denen so etwas zu sehen war. Es reisten – anders als heute - auch noch viele Zirkusse durch die Gegend. Mich hat diese Welt der Bühne fasziniert und irgendwann habe ich mich dann in den Garten hinter dem Haus gestellt und angefangen zu üben.

    Inzwischen trittst du seit fast drei Jahrzehnten vor Menschen auf. Haben die Zuschauer heute größere Ansprüche?

    Hochsteiner: Durch die Medienwelt hat sich vieles verändert. Was früher noch eine Sensation war, ist heute normal. Man kann sich alles Mögliche bei Youtube auf dem Handy ansehen und muss gar nicht mehr aus dem Haus gehen, um sich unterhalten zu lassen. Und wenn man es doch tut, kann man alles anschauen, was man will: Musicals und Shows gastieren vor der Haustür. Die Leute werden überhäuft mit Events und anderen Sachen. Wenn sie etwas live miterleben, gelingt es schon, ihre Begeisterung zu wecken. Nur: Dazu musst du sie erstmal in deine Show kriegen.

    Also schwere Zeiten für deine Kunstform?

    Hochsteiner: Gefordert ist eine perfekte Show, bei der heute auch Sachen wie Lichteffekte, Videos auf Großleinwand oder Tänzer erwartet werden. Die hohen Kosten, zum Beispiel für Saalmieten und Musiknutzungsgebühren, kommen oft durch die Einnahmen nicht wieder rein. Gleichzeitig ist das aber eine Art von Kunst, die nicht subventioniert ist und sich selbst tragen muss. Darum sind viele Galas weggestorben und eingestellt worden. Ich glaube aber trotzdem, dass diese Kunstform immer weiterexistieren wird, weil sie als etwas Handgemachtes und Unmittelbares für die Zuschauer ein Gegengewicht zu Youtube und Co. bietet, wo du nicht weißt, was real ist und was manipuliert.

    Das Showtalent liegt ihm im Blut: Hochsteiner lässt Tennisbälle und -Schläger fliegen.
    Das Showtalent liegt ihm im Blut: Hochsteiner lässt Tennisbälle und -Schläger fliegen. Foto: privat

    Ist es auch das, was für dich nach fast 30 Jahren noch den Reiz an der Artistik ausmacht?

    Hochsteiner: Ja, die Herausforderung ist, bei jedem Auftritt eine Spitzenleistung abzuliefern, egal wie anstrengend deine Anreise war oder ob du ein paar Stunden zuvor schon aufgetreten bist. Einerseits habe ich in meinem Beruf mehr Freiheit und Flexibilität als in einem Acht- oder Neun-Stunden-Bürojob, andererseits verlangt er einem viel Disziplin ab. Und jetzt wo ich älter werde, muss ich beim Training eher noch eine Schippe dransetzen, um die Schnelligkeit zu halten. Außerdem erwarten die Leute auch mehr, wenn man schon so lange dabei ist.

    Für deine Auftritte bist du viel unterwegs – trotzdem bist du deiner Geburtsstadt Memmingen treu geblieben. War der Umzug in eine größere Stadt wie München oder Frankfurt nie ein Thema?

    Hochsteiner: In den vergangenen Jahren habe ich es oft geschafft, dass ich nur am Wochenende oder an ein paar Tagen am Stück weg war und wochentags hier sozusagen ein bürgerliches Leben führen konnte. Aber auch früher hatte ich nie die Idee umzuziehen. Memmingen, das Allgäu und der Bodensee gehören für mich zu den schönsten Ecken in Deutschland. Ich bin ein sehr heimatliebender Mensch. Zwar habe ich schon etliche Hotelzimmer bezogen – aber das ist nichts als ein Schrank, ein Bett und ein Fernseher. Nach Reisen oder längerer Zeit in der Ferne zurückzukommen, fühlt sich einfach toll an, weil ich mir sagen kann: Das ist mein Zuhause.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden