Der Bodensee bietet großen Raubfischen offenbar gute Bedingungen: Bei Fussach in Vorarlberg hat ein Fischer vergangene Woche einen 2,45 Meter langen Wels aus dem See geholt. Das Tier bringt 100 Kilogramm auf die Waage. Nur wenige Tage zuvor hatte Bernd Kaulitzki, Fischer am bayerischen Bodenseeufer, einen ebenfalls mehr als zwei Meter langen Wels aus dem See gezogen.
Welse sind die größten Süßwasserfische in Mitteleuropa. Sie ernähren sich von anderen Fischen, aber auch kleineren Säugetieren und Wasservögeln. Die Räuber können 60 Jahre alt werden und stattliche Größen erreichen. Den „Weltrekord“ hält ein französischer Hobbyangler, der vor zwei Jahren einen 2,74 Meter langen Wels fing.
Einen echten Brocken hatte auch Franz Blum vor wenigen Tagen an der Angel. „Man merkt erst, wie groß so ein Tier ist, wenn man es rausziehen muss“, zitieren österreichische Medien den Fischer.

Zusammen mit einem Kollegen, der zufällig dabei war, zog er den geschätzt 25 bis 30 Jahre alten Wels aus dem See. Er habe erst danach gemerkt, wie groß der Fisch tatsächlich ist. Normalerweise, so Blum, liege der obere Gewichtsdurchschnitt bei Welsen bei ungefähr 60 Kilogramm. Der Fischer betreibt in Fussach ein Restaurant. Normalerweise serviert er dort auch die Fische, die er fängt. Der größte Fang seiner Angler-Karriere landet allerdings nicht in der Pfanne sondern kommt nach Salzburg. Dort wird er in den kommenden Monaten gefriergetrocknet und dadurch konserviert. Das aufwändige Verfahren soll frühestens im nächsten Frühjahr abgeschlossen sein. Anschließend soll der Wels einen Platz im Restaurant Fränzle bekommen, wie die Vorarlberger Nachrichten (VN) berichten.
Der Wels ist ein Räuber und zwar ein gewaltiger. Fischer Franz Blum
Der Berufsfischer musste sich in Internetforen viel Kritik gefallen lassen, weil er den rekordverdächtigen Fisch aus dem Bodensee geholt hat. Nachvollziehen kann Blum das nicht. „Man muss sich im Klaren sein, dass das ein Räuber ist und zwar ein gewaltiger“, sagte er gegenüber den VN.
Der Bestand an Welsen sei keinesfalls gefährdet. „Da macht man nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Man tut dem See etwas Gutes.“ So ein Riesenwels übe einen enormen Fraßdruck auf die restliche Tierwelt aus.
Ende Mai hatte der Nonnenhorner Berufsfischer Bernd Kaulitzki einen 2,24 Meter großen Wels aus dem See geholt. Er hat den 65 Kilogramm schweren Fisch an ein örtliches Gasthaus verkauft.