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Stressfrei und romantisch: Winteridylle im Trettachtal

Wandertipp im Traumwinter

Stressfrei und romantisch: Winteridylle im Trettachtal

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    Stressfrei und romantisch: Winteridylle im Trettachtal
    Stressfrei und romantisch: Winteridylle im Trettachtal Foto: Tourismus Oberstdorf

    Das wildromantische Trettachtal gilt als Geheimtipp unter den vielen Urlaubsdestinationen im Allgäu. Nur einen Katzensprung von Oberstdorf entfernt und nahe der österreichischen Grenze gelegen, befindet sich ein Ferien­idyll inmitten intakter Natur und ohne touristischen Rummel und Firlefanz. Erholungssuchende freuen sich darüber, dass das 14 Kilometer lange Tal für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist.

    Kein Dröhnen von Automotoren oder quietschende Reifen stören. Nur das vergnügliche Zwitschern der Meisen ist im Winter zu hören, begleitet vom Gegluckse der Trettach, die als kontrastreiche blaue Linie die schneeweiße Landschaft durchzieht, Eisschichten auf ihrer Oberfläche sanft zur Seite schiebt und Steinansammlungen in ihrem satten Kiesbett wie weiße Farbtupfer auf einem impressionistischen Gemälde aussehen lässt.

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    Foto: Stefan Raab

    Ab und zu knallt es dann doch im Tal, was für kurze Dauer die heiter-meditative Stimmung durchbricht. Gerade fährt eine Pferdekutsche mit zwei Pferdestärken vorbei, die vom Wagenlenker den Einsatz der Pferdepeitsche verlangt hat und das Tal sogleich mit fröhlichem Gelächter der Reisenden erfüllt.

    Auch auf Skiern

    Das Trettachtal lässt sich auch gut auf Skiern erkunden. Von Oberstdorf führt eine rund 15 Kilometer lange Langlaufloipe in das Tal und wieder zurück. Anstiege und Abfahrten von mehr als 15 Prozent sind zu bewältigen, die aber durch Abschnallen der Skier auf Fußwegen oder Straßen umgangen werden können.

    Der Höhenunterschied beträgt rund 160 Meter, und nach der Hälfte der Strecke kann der Skiläufer im Restaurant Spielmannsau Rast machen. Die Loipe führt dort direkt vorbei. Der Besucher blickt an diesem Ort bei Sonnenschein auf die 2.595 Meter hohe Trettachspitze, einem der höchsten Berge der Umgebung.

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    Foto: Andreas Ellinger

    Am Fuße des Berges entspringt die Trettach, die sehr gesundes Gebirgswasser mit sich führt: ungewöhnlich rein und frei von Schadstoffen, schwach sulfatisch mineralisiert und daher besonders wohlschmeckend. Das Trettacher Gebirgswasser aus der Felsenquelle ist aber nicht im Großhandel erhältlich. Es wird in kleinen royalblauen „Gastroflaschen“ exklusiv im Oberallgäu den vielen Gebirgsgasthöfen und alpinen Hütten und Pensionen angeboten – ein sinnvoller Beitrag zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Rohstoffe.

    Im Trettachtal erfreut sich der Langläufer am Riefenkopf (1.748 Meter) und Wildgundkopf (1.955 Meter), die ihn rechts und links flankieren. Er hat auch noch die Möglichkeit, einen Abstecher nach Gerstruben zu machen, dem einzigen Bergdorf Deutschlands, das unter Denkmalschutz steht. Vier Häuser und eine Kapelle zeugen von der uralten Bergsiedlung Gerstruben, deren Bewohner in früheren Zeiten wochenlang eingeschneit waren.

    Das wird heute im Trettachtal ganz sicher nicht geschehen – und so kann der Urlauber völlig entspannt den Winterurlaub im Allgäu genießen.

    Idyllisches Alpental

    Das wildromantische Trettachtal im Süden Oberstdorfs gehört erst seit 1844 zu Bayern. Zuvor war es auf österreichischem Gebiet. Es wird vom Westen von den Bergen Trettachspitze, Wildengundkopf, Schmalhorn, Wildgundkopf und Himmelschrofen sowie auf östlicher Seite von den Bergen Kratzer, Fürschießer, Kegelkopf, Riefenkopf, Schattenberg und Rubihorn eingerahmt.

    Die Trettach erhält vom Gletscherwasser der Trettachrinne und aus den Seitentälern Traufbachtal und Dietersbachtal Zufluss, bevor sie das Tal zum Ursprung der Iller verlässt. Bis zur Siedlung Spielmannsau führt durchs Tal eine Straße, die für öffentlichen Verkehr geschlossen ist.

    Beliebte Ausflugsziele: Christlessee und Roßhefte Kapelle.

    Das Trettachtal zählt als Gemeinde Oberstdorf zu den Zipfelorten der Republik. Mehr zu den Zipfelorten erfahren Sie im Internet unter www.zipfelbund.de

    Ein Wandertipp im Trettachtal
    Über die Loretto-Kapellen am südlichen Ortsrand Oberstdorfs und den Anstieg über den Burgstallsteig führt die Winterwanderung ins Trettachtal. Vorbei am südlichsten Golfplatz Deutschlands geht es bis zum Christlessee. Der friert übrigens wegen seiner vielen Quellen selbst im Winter nie zu.

    Auf der alten Spielmannsauer Straße und über die Truppersoybrücke führt die Wanderung nach Spielmannsau. Im Süden bleibt der Blick hängen am verschneiten Gipfel der Trettachspitze. Übrigens: Im Sommer startet hier die Alpenetappe des Fernwanderweges E5 von Oberstdorf nach Meran. Im Winter bleibt nur der Rückweg.

    Entlang der Trettach geht es bis zur Brücke bei Gottenried. Dort fand im 19. Jahrhundert während der Wintermonate der Schulunterricht für Kinder statt. Die hatten es bei meterhohem Schnee oft schwer. Der Rückweg führt durch eine malerische Landschaft über Dietersberg und Gruben immer parallel zur Trettach. Gemächlich geht es zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Oberstdorf.

    Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin "Griaß di' Allgäu", Ausgabe Winter 2015/16. Alle Informationen zur aktuellen Ausgabe findest Du auf www.griassdi-allgaeu.de

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