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Tolles Engagement: Ostallgäuer Wirt lädt Seniorenheim-Bewohner zum Essen ein

Vorweihnachtliche Freude

Tolles Engagement: Ostallgäuer Wirt lädt Seniorenheim-Bewohner zum Essen ein

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    Die Bewohner des Gulielminetti-Heimes in Marktoberdorf freuten sich über die Essenseinladung im Gasthaus "Zum Sailer".
    Die Bewohner des Gulielminetti-Heimes in Marktoberdorf freuten sich über die Essenseinladung im Gasthaus "Zum Sailer". Foto: Heinz Budjarek

    Eine vorweihnachtliche Freude bereitete Gerd Borges, ehemals Besitzer der Sailerbrauerei, Senioren des Gulielminetti-Heimes Marktoberdorf. Er hat sie gemeinsam mit Wirt Johannes Hirtl in sein Restaurant "Zum Sailer" zum Mittagessen eingeladen. Etwa 30 der 128 Bewohner sind dieser Einladung gefolgt. Begleitet wurden sie von ehren- und hauptamtlichen Betreuern. „Ich finde es sehr schön, dass ich hierher eingeladen worden bin“, sagt die 88-jährige Eva Kleindiek, die seit fünf Jahren im Seniorenheim lebt. Und sie spricht dabei für viele andere mit

    Früher, so vor 30 Jahren, sei er öfter beim Sailer gewesen, erinnert sich Johann Lutz (81) aus Thalhofen. Da habe die Wirtschaft noch anders ausgesehen. Aber so neu gestaltet gefalle sie ihm auch sehr gut. Sonst esse er immer im Heim.

    Gerd Borges, Wirt Johannes Hirtl und Rita Borges (von links) bei der Begrüßung der Gäste.
    Gerd Borges, Wirt Johannes Hirtl und Rita Borges (von links) bei der Begrüßung der Gäste. Foto: Heinz Budjarek

    Große Freude über die Einladung herrscht auch bei Maria Waibl (80), die ebenfalls aus Thalhofen stammt. Auch die Rundfahrt mit dem Bus, die Heimleiterin Renate Dauner vor dem Essen organisiert hatte, habe ihr gut gefallen. Die Besichtigung des neuen Hotels Weitblick stand auf dem Programm und vorbei ging es auch an der Tunnelbaustelle bei Bertoldshofen und über Ruderatshofen zurück in die Stadtmitte.

    „Ich werde mit großer Freude von dem Essen nach Hause ins Heim kommen“, sagte Brigitte Conhoff (60). Für die Bewohner sei das einfach mal etwas anderes – obwohl sie die Atmosphäre im Heim auch schön finde. „Ich finde die Idee von Herrn Borges supergut“, meint Maria Stenke, die als ehrenamtliche Begleiterin mitgekommen ist. Im Altenheim sei das Essen zwar ebenfalls gut, sagt Gertrud Willner, die seit gut einem Jahr im Gulielminettiheim wohnt. Aber einmal mit allen anderen Heimbewohnern ins Restaurant eingeladen zu sein, das finde sie ganz toll.

    So eine Einladung tut einfach gut. Denn ältere Menschen laufen ja oft Gefahr, dass man sie übersieht.Ruhestandspfarrer Stefan Ried

    Soziales Wirken mit Tradition

    Bei der Begrüßung seiner Gäste sagte Gerd Borges, dass soziales Wirken in der Familie Sailer Tradition habe. Dieser Verpflichtung habe er mit der Einladung gerecht werden wollen. Es ist ganz offensichtlich, dass auch er selbst große Freude an dieser Idee hat. Und an Ostern wird das Clemens-Kessler-Seniorenheim eingeladen, kündigte er an. „So etwas tut gut“, sagt der Ruhestandspfarrer Stefan Ried (85), der viele Jahre in Lengenwang tätig war und erst seit Kurzem im Gulielminetti-Heim wohnt. Ältere Menschen liefen ja manchmal Gefahr, dass man sie übersehe. Und so eine Einladung sei auch etwas für das Selbstwertgefühl.

    Das bestätigt die Betreuungsassistentin Michaela Bockart. Sie sei dabeigewesen, als die Einladung ausgesprochen wurde. „Die Freude darüber war wirklich an den Gesichtern abzulesen“, sagt sie und ist selbst ganz gerührt. Es tue den Bewohnern gut, einfach einmal rauszukommen. Dankbar zeigt sich auch Heimleiterin Renate Dauner. Das sei schon etwas wirklich nicht Alltägliches.

    Eine Flädlesuppe, Schnitzel, Kartoffelsalat und Pommes oder auch Kässpatzen kamen auf die Teller. Und eine Nachspeise durfte natürlich nicht fehlen. Zur musikalischen Unterhaltung spielte Hannes Schmelz, ehemals technischer Leiter bei Sailerbräu, an der Hammondorgel auf. Was der Stimmung das I-Tüpfelchen aufsetzte. Und gut gelaunt ging’s mit dem Bus wieder zurück ins Gulielminetti-Heim.

    Nicht alle Bewohner konnten oder wollten mitkommen. Daher will Gerd Borges in dieser Woche noch 160 Kuchenstücke ins Gulielminetti-Heim schicken lassen.

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