Trauer und Entsetzen herrscht in der 4000-Seelen-Gemeinde Weyarn (Landkreis Miesbach) nach dem Tod von drei jungen Arbeitern in einem Kanalschacht. Alle drei waren in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert. "Für uns alle unfassbar", schrieben die Feuerwehr-Kollegen am Mittwoch in einem Instagram-Post. "In stillem Gedenken an unsere Kameraden." Es sei eine schwierige Zeit, sagte ein Feuerwehrmann weiter. Derzeit stehe die internen Bewältigung des Geschehens im Fokus. Aber: "Wir sind einsatzbereit."
Einer der drei Männer im Alter von 20, 27 und 28 Jahren hatte am Dienstag in einem wassergefüllten Gullyschacht gearbeitet. Als seine Kollegen keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen konnten, stiegen laut Polizei die beiden anderen Männer in den Schacht, um zu helfen. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr. Alle drei Arbeiter konnten nur noch tot geborgen werden. Zuvor war der Wasserstand im Kanalsystem gesenkt worden.
Die Kripo Miesbach und die Staatsanwaltschaft München II ermitteln zur Unfallursache. Auch am Mittwoch war unklar, warum die Männer an dem Gullyschacht arbeiteten. "Wir klären derzeit den Sachverhalt auf", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II.
Die Nachricht vom Tod der drei jungen Feuerwehrmänner habe den ganzen Ort in einen Schockzustand versetzt, sagte Weyarns Bürgermeister Leonhard Wöhr dem "Münchner Merkur". Viele Weyarner kannten wie er selbst die Unfallopfer und ihre Angehörigen gut. Deshalb sei er "sehr, sehr mitgenommen".
Beileid kam auch von den Johannitern. "Nach dem schweren Arbeitsunfall heute in #Weyarn im Landkreis #Miesbach ringen wir um Worte, ringen um Fassung. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der drei Getöteten und der Belegschaft des Unternehmens", twitterten die Helfer.
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