Sie konnten sich zudem beim Bürgerfest ausgestellte Skulpturen renommierter Künstler anschauen oder den Klängen der Stadtkapelle, der Wertacher Alphornbläser mit Allgäuer Horn oder der Vivid Curls lauschen. Neben der Musik gab es ein Winterdorf mit kulinarischen Angeboten. Eine tolle Show boten die Feuerteufel des Jugendtheaters Martinszell. Laut Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann belaufen sich die Kosten für die Kunstwerke und die Illumination auf "weniger als 10 000 Euro".
Etwa 6,5 Millionen Euro koste unterm Strich die Umgestaltung des Stadtparks, sagte Oberbürgermeister Thomas Kiechle. Rund 2,2 Millionen schießt der Freistaat aus einem Städtebau-Fördertopf zu. Allerdings steht noch ein weiterer Bauabschnitt auf dem Programm: "Der Baustein rund um die Zumsteinwiese als Lückenschluss zur Residenz."
Einige Kemptener fragten sich allerdings, warum das Bürgerfest im Winter stattfand und nicht dann, wenn es wärmer ist. "Die Bauarbeiten sind jetzt bis auf ein paar Restarbeiten fertig", sagte Wiedemann dazu. Den Park sollen die Kemptener im Winter wie im Sommer nutzen. "Warum sollte man also ein paar Monate warten?" In der vergangenen Woche wurden ihm zufolge zum Beispiel noch die Holzbänke aufgestellt. Es sei zudem von Anfang an klar gewesen, dass die Umgestaltung etwa ein Jahr dauert. "Die Umgestaltung dieses Bereichs ist abgeschlossen", unterstrich Kiechle. Darum sei jetzt die richtige Zeit zur Freigabe.

In Sachen Krähen berichtete der OB bei der Eröffnungsfeier etwas Neues: Die höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Schwaben hat der Stadt grünes Licht zur Vergrämung der Saatkrähen gegeben. So werde man ab Mitte Februar damit beginnen, regelmäßig Eier aus den Nestern zu nehmen, um so den Bestand zu verringern. Ganz vertreiben werde man so die Krähen aber nicht, da die Vögel geschützt sind.
Regen Anteil nehmen die Bürger an den Veränderungen: Festwochenbeauftragter Hans-Peter Hartmann sah sich zuletzt Kritik ausgesetzt, dass der neue Stadtpark doch einzig auf die Belange der fünften Kemptener Jahreszeit ausgelegt worden sei. Organisations-Chefin Martina Dufner lächelt da nur müde: Natürlich seien Festwochen-Belange eingeflossen, etwa was Versorgungsleitungen angeht. Aber: Den Park attraktiver zu machen, habe Priorität genossen.
"Beide Planungen sind komplex. Sie auf der engen Fläche übereinanderzubringen, ist die Herausforderung." Als Beispiel führt sie die neuen Sitzmauern an. Die stellten nun Hürden dar, wenn es darum gehe, Zelte mit ein wenig Spielraum zu platzieren. "Die bisherigen Flächen waren über Jahrzehnte bis zum letzten Zentimeter ausgereizt." Jetzt müsse man Belange wie Brandschutz, Fluchtwege, Standfläche, Gastro-Bereiche neu justieren - und zwar konform zur Bauordnung. Heel’s Alpe könne man nicht in der Form bespielen wie vergangenes Jahr, als die Bauarbeiten für die Festwoche unterbrochen wurden. Wegen des Gedränges im Park wurde 2019 an drei Abenden der Einlass frühzeitig dichtgemacht. Letztlich büße die Messe Fläche ein. Halle 7a bei der neuen Spielskulptur werde wohl schmäler ausfallen als bisher. Für Halle 8 auf der Zumsteinwiese brauche es wegen der Bauarbeiten an der Sparkassentiefgarage ebenfalls neue Ideen. Die Freifläche entlang des Finanzamts biete dagegen Möglichkeiten, manches anders zu arrangieren.
Kiechle etwas genervt von Kritik
Ein wenig genervt zeigte sich OB Kiechle während der Sitzung des Werkausschusses angesichts mancher Kritik am neuen Park: "40 000 Frühlingsblüher sieht man halt gelegentlich nicht schon im Januar." Die neue Barrierefreiheit auf den Wegen hob Stadtrat Harald Platz hervor, regte gleichzeitig eine Sicherung an dem Übergang vom Wasserspiel zur Grünfläche an.