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Unsere kleine Straußen-Farm

Mitten im Unterallgäu

Unsere kleine Straußen-Farm

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    Seit drei Jahren züchten Andreas und Lisa Guggenberger in einem Gehege in Kardorf Strauße. Unser Foto zeigt sie mit einem männlichen (links) und einem weiblichen Exemplar.
    Seit drei Jahren züchten Andreas und Lisa Guggenberger in einem Gehege in Kardorf Strauße. Unser Foto zeigt sie mit einem männlichen (links) und einem weiblichen Exemplar. Foto: Franz Kustermann

    „Mir gefällt alles, was Federn hat. Vor allem dann, wenn sie außergewöhnlich sind“: Der 32-jährige Bäckermeister und Konditor Andreas Guggenberger und seine Frau Lisa züchten in Kardorf im Unterallgäu Pfauen, weiße Nandus und Strauße. Es ist ein Hobby, das viel Freizeit in Anspruch nimmt, sich aber selbst trägt: Hauptberuflich unterrichtet Guggenberger an der Berufsschule Kempten Auszubildende im Bäckerei- und Konditorenhandwerk. Im Nebenerwerb betreibt er in Lautrach eine Konditorei, bei der er sich hauptsächlich auf Hochzeits-Torten und kalte Buffets spezialisiert hat.

    Zahlen und Fakten

    Afrikanischer Strauß:

    Der Strauß gehört zu den Laufvögeln und ist der größte flugunfähige Vogel der Welt. Er kann bis zu 70 Kilometer pro Stunde schnell laufen und wird bis zu 70 Jahre alt.

    Männchen:

    Die männlichen Exemplare werden bis zu 2,80 Meter groß und bis zu 160 Kilogramm schwer. Ihr Gefieder ist schwarz mit weißen Schwungfedern und weißem Schwanz. Die Männchen brüten die Eier aus. Die Brutzeit beträgt 42 Tage.

    Weibchen:

    Die weiblichen Exemplare werden bis zu zwei Meter groß und bis zu 140 Kilogramm schwer. Sie legen jährlich 50 bis 60 Eier. Diese haben ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm. Ihr Gefieder ist erdbraun, Flügel und Schwanz sind weißlich-braun.

    Die Geflügelzucht hat ihm sein Vater, der Rebhühner und Fasane hielt, quasi bereits in die Wiege gelegt. Angefangen hat Andreas Guggenberger mit der Zucht von Papageien. Mit 15 Jahren war er bereits Mitglied im Memminger Geflügelzuchtverein. Ein Jahr später erwarb er seine ersten Nandus. Die Vögel wurden immer größer: Seit drei Jahren züchtet er in einem rund 1,2 Hektar großen Gehege unweit des Kardorfer Stausees nun auch stattliche Strauße. Mittlerweile hat er vier Exemplare. Hinzukommen sieben Nandus und zwei Pfaue.

    50 bis 60 Eier

    Die weiblichen, etwas heller gefärbten Strauße legen von April bis September 50 bis 60 Eier, die jeweils bis zu zwei Kilo schwer sind. Die Eier haben eine zwei bis drei Millimeter dicke Schale und eine Größe von etwa 20 Zentimeter. Das Besondere am Straußenei sei, dass es im Gegensatz zum Hühnerei fast kein Cholesterin enthalte. Wie Guggenberger erklärt, gibt es bei den Straußen viele Besonderheiten: Das Männchen richtet in einer Sandgrube das Nest her, in dem die Weibchen alle paar Tage ein neues Ei hineinlegen.

    Um das anschließende Ausbrüten, die Brutpflege und die Aufzucht der Jungen kümmert sich das schwarz gefiederte Männchen ganz allein. Guggenberger belässt im Nest aber nur zwölf Eier, die ausgebrütet werden und kennzeichnet sie mit einem Farbstift. Die Eier, die danach gelegt werden, entnimmt er jeden Tag. Teilweise werden die Eier verkauft, die anderen bläst der 32-Jährige aus und produziert daraus Straußen-Frischeinudeln und Straußen-Eierlikör. Die ausgeblasenen und desinfizierten Eier lässt er kunstvoll bemalen. Wie Nudeln und Likör verkauft er sie auf verschiedenen Ostermärkten. Damit finanziert er das Futter für seine Tiere. Gefüttert wird mit Mais- und Graspellets sowie einem speziellen Straußenfutter. Gras und Kräuter finden sich genug im weitläufigen Gehege. Das Trinkwasser wird mit einer Handhebelpumpe aus dem Grundwasser hochgepumpt.

    Da Strauße und Nandus in Afrika beheimatet sind, machen ihnen weder die Hitze im Sommer, noch die Kälte im Winter hierzulande etwas aus. Die Unterstände, die Guggenberger im Gehege gebaut hat, werden daher nur ganz selten in Anspruch genommen. Strauße sind eigentlich sehr umgängliche Tiere, erklärt der 32-Jährige, lediglich zur Paarungszeit sollte man sich den Männchen nicht leichtsinnig nähern: Sind ihre Füße knallrot, dann ist Vorsicht geboten. Ähnlich wie Pferde können sie dann mit ihren Läufen gefährlich ausschlagen. Geschlachtet werden die Tiere übrigens nicht: Wenn Zuchttiere übrig sind, werden sie an Zoos oder andere Liebhaber veräußert.

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