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Unterallgäuer im Mittelpunkt eines großen WhatsApp-Fakes

Drohungen nach Viruswarnung

Unterallgäuer im Mittelpunkt eines großen WhatsApp-Fakes

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    Gerade über WhatsApp verbreiten sich Fake-Meldungen rasend schnell.
    Gerade über WhatsApp verbreiten sich Fake-Meldungen rasend schnell. Foto: Stephan Michalik
    Diese gefälsche WhatsApp-Nachricht verbreitet sich gerade rasant bei Whatsapp. Wir haben Namen und Telefonnummer unkenntlich gemacht, weil der betroffene Unterallgäuer massiv unter den Folgen leidet.
    Diese gefälsche WhatsApp-Nachricht verbreitet sich gerade rasant bei Whatsapp. Wir haben Namen und Telefonnummer unkenntlich gemacht, weil der betroffene Unterallgäuer massiv unter den Folgen leidet. Foto: (Repro)

    Sprechen will der Unterallgäuer über den Vorfall nicht und auch sein Umfeld findet den WhatsApp-"Hoax" inzwischen gar nicht mehr zum Lachen. Denn seit der Kettenbrief in vielen Statusmeldungen und Direktnachrichten geteilt wurde, hat eine wahre Hexenjagd auf den jungen Mann begonnen. Unentwegt klingelte sein Handy, er erhielt Drohungen und Beschimpfungen. Nach allgaeu.life-Informationen hat er sich in der Zwischenzeit eine neue Handynummer zugelegt und hofft, dass nun wieder Ruhe einkehrt.

    Doch was war passiert? Bei WhatsApp machte in den vergangenen Tagen eine Kettennachricht die Runde, in der vor besagtem Unterallgäuer gewarnt wurde. Eine Kontaktanfrage mit seinem Namen sei ein Virus, der die Handy-Festplatte zerstören und sich angeblich auch durch die Kontaktliste fressen würde. Humbug, denn laut Experten sei es gar nicht möglich, sich solch einen Virus einzufangen (siehe Infokasten unten).

    Dennoch fielen Tausende WhatsApp-Nutzer darauf herein und verbreiteten die Nachricht – und das, obwohl solche Fakes nicht neu sind. Laut "mimikama.at", einer internationalen Anlaufstelle zur Aufklärung von Internetmissbrauch, gebe es den Inhalt des besagten Kettenbriefs schon seit 2011. Lediglich Name und Telefonnummer des angeblichen Hackers werde immer wieder geändert. Offenbar wollten dem Unterallgäuer ein paar Bekannte einen Streich spielen und haben seine Kontaktdaten eingesetzt. Der Rest ist bekannt – und die Folgen schwerwiegend…

    Immer wieder fallen hundertausende Internetnutzer auf Fake-Warnmeldung rein. Wie Du solche erkennst, erklären wir Dir hier:

    • Tooooood und Teufel: Falsche Warnmeldungen (auch Hoax genannt) sind oft reißerisch formuliert: Wenn Du das und jenes tust - oder eben nicht - wird sich wahlweise deine Festplatte selbst löschen, die Welt untergehen oder die Nazi-Reptiloiden werden die Erde übernehmen.
    • Der Superhacker: Meist sind diese Fakes auch aus technischer Sicht völliger Quatsch: Allein durch eine WhatsApp-Anfrage kann kein Mensch Dein Smartphone fernsteuern und nur, weil Dich jemand anruft, zahlst Du noch lange keine horrenden Kosten. Kritisch wird's dagegen, wenn Du Dich zum Beispiel dazu hinreißen lässt, eine Dir unbekannte afrikanische Nummer zurückzurufen. Davor warnt zur Zeit auch die Bundesnetzagentur.
    • Die Quelle: Kommt die Warnung von Deinem dezent naiven Tantchen, kannst Du davon ausgehen, dass die Meldung vor der Verbreitung nicht besonders intensiv geprüft worden ist. Bevor Du jetzt dein Smartphone zur Sicherheit segnen lässt, prüfe doch erst einmal, ob an der Geschichte etwas dran ist. Auf www.mimikama.at findest Du schnell gesicherte Infos.
    • Trotzdem aufpassen: Obwohl viele Hoaxes durch's Netz geistern, sind Phishing (also das abfischen Deiner persönlichen Daten), Viren und Trojaner dennoch eine ständige Bedrohung. Halte also Dein Betriebssystem immer aktuell, sichere wichtige Daten, klicke nicht gleich auf jeden Link (auch Seiten, die Malware verbreiten, kannst Du oft mit einer einfachen Google-Suche entlarven) und nutze das Internet mit Sinn und Verstand. Und bitte: Schicke nicht einfach Hoax-Meldungen weiter! Für die Betroffenen ist das nämlich richtig bitter, wie der Fall des Unterallgäuers zeigt.
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