Auch sechs Tage nach dem Unglück gibt es keine Erkenntnis: Ein sechs Jahre alter Junge und sein Vater sind bei einer Tretboot-Tour im oberbayerischen Eibsee am vergangenen Wochenende untergegangen – und noch immer fehlt von den beiden Vermissten weiter jegliche Spur. Tagelange großangelegte Suchmaßnahmen, die nach dem Unglück am Samstagvormittag schnell angelaufen seien, hatten noch immer keinen Erfolg. Nun setzt die Polizei bei der Suche auf die Unterstützung einer Spezialfirma, gab sie am Freitagmittag bekannt.
Die Fachfirma verfüge über eine noch speziellere Technik, sagte eine Polizeisprecherin ohne ins Detail zu gehen und fügte an: „Wir sind vorsichtig optimistisch.“ In der Vergangenheit hätten Polizei und die Spezialfirma bereits erfolgreich zusammengearbeitet. Im Laufe des Freitags soll der Einsatz vorbereitet und auch begonnen werden, heißt es.
Suche mit Hunden nach Vater und Sohn blieb erfolglos
Am Mittwoch waren speziell ausgebildete Hunde im Einsatz. Allerdings ohne Erfolg. Insbesondere die Beschaffenheit des Seegrundes sowie die Wassertiefe am Unglücksort erschwerten die Suche den Angaben der Polizei zufolge erheblich.
Vater und Sohn im Eibsee vermisst: „Suchen, bis wir finden“
Wie bereits an den Abenden zuvor wurde die Suche nach den Vermissten auch am Dienstagabend abgebrochen. Abermals seien Taucherinnen und Taucher, sowie Rettungskräfte auf Booten im Einsatz gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. „Wir haben uns vorgenommen, zu suchen, bis wir finden“, zitiert die Agentur einen Polizeikollegen. Darüber, die Suche einzustellen, „denken wir noch nicht nach“. In den kommenden Tagen sollen zur Intensivierung der Maßnahmen zusätzliche Polizeitaucher aus dem Bereich Nürnberg eingesetzt werden.
Das vermisste Kind war am Samstag nach Schilderung der Beamtinnen und Beamten von einem Tretboot gefallen. Der Vater sei sofort hinterhergesprungen, um den Sechsjährigen zu retten, und ebenfalls nicht mehr aufgetaucht. Auch die 34-jährige Mutter des Kindes und Frau des Mannes sowie eine vierjährige Tochter waren mit auf dem Boot. Sie werden psychologisch betreut. Die Familie stammt laut Polizei aus dem unterfränkischen Landkreis Haßberge.
Unfall im Eibsee: Vater versucht, Kind zu retten und geht selbst unter
Bereits drei Minuten nach dem Notruf am Samstag gegen 11.15 Uhr seien erste Wasserrettungskräfte an der Unglücksstelle eingetroffen, berichtete ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Die Kripo Weilheim übernahm die Ermittlungen. Es gibt keine Hinweise auf eine Straftat. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von einem Unfall aus.
Je nach Witterung sollte bei der Suche auch wieder ein Polizeihubschrauber hinzugezogen werden. Der Such-Radius rund um die Unglücksstelle werde Stück für Stück erweitert, sagte der Polizeisprecher. Der Unfall geschah demnach relativ weit draußen auf dem See. Zu der Frage, ob das im Eibsee versunkene Kind eine Schwimmweste trug oder ob der Vater Schwimmer oder Nichtschwimmer war, machte die Polizei bisher keine Angaben.
Bereits am Wochenende zuvor gab es so viele tödliche Badeunfälle in Deutschland wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.
Ein Drama spielte sich auch bei Passau ab: Nachdem ein Mann am Wochenende beim Schwimmen untergegangen war, haben Einsatzkräfte den toten 46-Jährigen mittlerweile geborgen.
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