Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Vereine aus Weiler-Simmerberg verkaufen Glühwein in München

13.000 Liter ausgeschenkt

Vereine aus Weiler-Simmerberg verkaufen Glühwein in München

    • |
    • |
    Aus diesem kleinen Fenster am Marienplatz durften die Vereine aus Weiler Glühwein verkaufen.
    Aus diesem kleinen Fenster am Marienplatz durften die Vereine aus Weiler Glühwein verkaufen. Foto: Peter Mittermeier

    „Die Aktion hat unsere Erwartungen übertroffen“, sagt Sebastian Koch erfreut. Obwohl der Leiter der Tourist-Information von Weiler-Simmerberg so kurz nach Weihnachten noch längst nicht alle Zahlen ausgewertet hat, findet er für das Engagement auf dem Münchner Marienplatz nur ein Prädikat: „sehr gut“.

    Die Marktgemeinde hatte heuer der Landeshauptstadt ihren offiziellen Weihnachtsbaum geliefert. Verbunden war damit das Recht, im Innenhof des Rathauses Glühwein und leckere Spezialitäten aus dem Allgäu zu verkaufen.

    Vom 25. November bis 23. Dezember waren verschiedene Vereine aus Weiler, Simmerberg und Ellhofen dafür im Einsatz – insgesamt 29 Verkaufstage lang. Dass es die längstmögliche Adventszeit war, hat sich natürlich positiv im Absatz bemerkbar gemacht. Insgesamt wurden fast 13.000 Liter Glühwein, Glühmost und Punsch verkauft – laut Koch ein Rekord bei der Aktion, für die jedes Jahr eine andere Gemeinde aus dem Freistaat Bayern verantwortlich zeichnet. Weiler-Simmerberg hatte sich bereits im Jahr 2002 dafür beworben.

    Im gesamten Verkaufszeitraum waren rund 230 Helferposten zu besetzen. Um es so gerecht wie möglich zu halten, durfte jeder Verein aus der Marktgemeinde maximal eine komplette Tagesschicht besetzen – schließlich sollte unabhängig von der Größe jeder die Möglichkeit haben, seine Vereinskasse aufzubessern.

    Gewinn landet bei den Vereinen

    Und egal ob Sport, Kultur oder Politik – aus jeder Ecke waren letztlich auch Ehrenamtliche in der Landeshauptstadt im Einsatz. Sobald die Gemeinde alles abgerechnet hat (die Aktion hat insgesamt rund 70.000 Euro gekostet), wird der Überschuss nach einem eigens ausgeklügelten Schlüssel anteilig an die Vereine ausgeschüttet. Vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2017 wird es das verspätete Weihnachtsgeld geben, schätzt Koch.

    Inzwischen sind (fast) alle Spuren aus dem Westallgäu wieder verwischt. Am Dienstag war nochmals eine Delegation aus Weiler-Simmerberg in München, um den Verkaufsraum auszuräumen. Prospektständer und Kühlschränke wurden wieder mitgenommen, es wurde ordentlich durchgewischt und geweißelt.

    Neben Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs waren auch zwei Ehrenamtliche mit dabei, deren Engagement Koch besonders hervorhebt: Barbara Bernhard und Antonie Mühlbauer waren mehrfach als Koordinatoren in München und eine wichtige Schnittstelle zwischen den Vereinen und der Gemeinde.

    Der Verkaufsraum dient nun bis zur nächsten Adventszeit übrigens wieder als Aufenthalts- und Lagerraum für das öffentliche WC beim Rathaus. Der mit 2.000 Lichtern geschmückte und aus Reihen der Münchner Bevölkerung mehrfach explizit gelobte Weihnachtsbaum aus Weiler wird noch bis Dreikönig stehen bleiben.

    Was danach damit passiert, weiß Koch nicht. Seit der Übergabe an der Stadtgrenze seien die Münchner für die Tanne verantwortlich. „Wir haben damit nichts mehr zu tun. Es hieß, dass der Baum normalerweise immer als Maibaum versteigert wird. Aber das kann ich mir bei unserem Exemplar nicht vorstellen“, sagt Koch.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden