Am Samstagmittag hat sich die Polizei auf der A8 und der A93 bei Kiefersfelden eine Verfolgungsjagd mit einem Autofahrer geliefert, der offenbar einer Grenzkontrolle entkommen wollte. Das berichtet die Bundespolizei Rosenheim am Montag. Der 46-Jährige fuhr mit seinem 600-PS-starken Auto zeitweise über 200 Stundenkilometer, um die Polizei abzuschütteln.
Nach Verfolgungsjagd auf der A8: Autofahrer bei Irschenberg gestoppt
Die Verfolgungsjadg endete auf der A8 nahe Irschenberg. Nachdem die Polizei ihn gestoppt hatte, gab sich der 46-Jährige ahnungslos. Wie die Beamten bei der Kontrolle feststellten, konnten weder er noch seine 30-jährige Beifahrerin nach ihrer Einreise aus Tirol einen negativen Corona-Test oder eine Einreiseanmeldung nachweisen. Diese Dokumente sind jedoch bei der Einreise aus einem Virusvariantengebiet wie Tirol notwendig. (Lesen Sie auch: Deutschland verlängert Grenzkontrollen bis zum 17. März)
Bereits bei der ersten grenzpolizeilichen Befragung vor dem Kontrollzelt der Bundespolizei an der Inntalautobahn verneinten der Fahrer und seine Begleiterin, sich für die Einreise registriert und einen Corona-Test durchgeführt zu haben. Daher forderten die Beamten den Mann auf, in die Kontrollstelle einzufahren. Laut Polizei erweckte er zunächst den Anschein, sich der genaueren Überprüfung unterziehen zu wollen.
Bei Kontrolle abrupt Gas gegeben und abgehauen
Nach mehreren Metern Schrittgeschwindigkeit gab der 46-Jährige abrupt Gas und fuhr an der Ausleitung vorbei. Für solche Fälle steht extra ein Fahrzeug der Bundespolizei bereit. Die Beamten nahmen sogleich mit Blaulicht und Martinshorn die Verfolgung auf. Weitere Streifenfahrzeuge, die zu dem Zeitpunkt auf der A8 und A93 unterwegs waren, wurden informiert, um den Flüchtenden bei Gelegenheit zu stoppen. Laut Polizei überschritt der 46-Jährige bei seiner Flucht die vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen deutlich und hielt nicht genug Abstand zu anderen Fahrzeugen.
Nach rund 40 Kilometern gelang es der Bundespolizei, den Mann ohne eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu stoppen. Der 46-Jährige gab an, dass er beim Grenzübertritt davon ausgegangen sei, seine Fahrt ohne eine eingehende Kontrolle fortsetzen zu dürfen. Außerdem hätte er nicht gewusst, dass man einen negativen Corona-Test bei der Einreise benötigen würde. Er und seine Beifahrerin wurden mangels negativer Testergebnisse sowie wegen fehlender Einreiseanmeldungen nach der Coronavirus-Einreiseverordnung angezeigt.
Ermittlungsverfahren laufen
Zudem leitete die Bundespolizei gegen den Fahrer ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen der Entziehung der polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs nach dem Passgesetz ein. Darüber hinaus erwartet den Mann eine Strafanzeige. Die Verkehrspolizei Rosenheim hat die Ermittlungen wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs aufgenommen. Nachdem die beiden Personen den coronabedingten Nachweispflichten nachträglich entsprechen konnten, durften sie nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen die Autofahrt in Richtung München fortsetzen.
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