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Virologe: Wandern mit Abstand nicht gefährlich

Wandern in den Bergen

Virologe: Wandern mit Abstand nicht gefährlich

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    Wer den Abstand einhält, hat bei einer Wanderung ein nur sehr geringeres Corona-Ansteckungsrisiko. Zu dieser Einschätzung kommt der Münchner Virologe Oliver Keppler. Das Foto zeigt Touristen im schweizer Gebirge am Gornergrat (im Hintergrund das Matterhorn).
    Wer den Abstand einhält, hat bei einer Wanderung ein nur sehr geringeres Corona-Ansteckungsrisiko. Zu dieser Einschätzung kommt der Münchner Virologe Oliver Keppler. Das Foto zeigt Touristen im schweizer Gebirge am Gornergrat (im Hintergrund das Matterhorn). Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Jean-Christophe Bott

    "Es gibt Studien, denen zufolge die Ansteckungswahrscheinlichkeit in geschlossenen Räumen neunzehnmal höher sein könnte", sagte der Chef der Virologie am Max-Pettenkofer-Institut der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität am Mittwoch. "Wenn man draußen Abstand hält und eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt, ist das Risiko praktisch null."

    Deutschlandweit wird in der Corona-Krise aus Wintersportgebieten von den Bayerischen Alpen bis zum Harz reger Andrang gemeldet. Das hat besorgte Diskussionen über mögliche Ansteckungsgefahren zur Folge.

    "Die Leute sollen ja auch ein bisschen raus und an die frische Luft gehen", sagte Keppler zu der Debatte. "In Skigebieten könnte es am Lift und in Gondeln problematische Engstellen geben, sogar wenn man eine FFP2-Maske trägt. Aber Wandern, Schlittenfahren und Tourengehen halte ich für ein wirklich geringes Risiko, wenn man zu anderen Familien Abstand hält." (Lesen Sie auch: Das sollten Sie über die Lawinen-Situation im Allgäu wissen)

    Geöffnet sind Skigebiete derzeit in Österreich und der Schweiz, in der Bundesrepublik sind sie ausnahmslos geschlossen. Dennoch verzeichnen Garmisch-Partenkirchen und andere Wintersportorte regen Besuch von Skifahrern, Rodlern und Wanderern, die die Berge ohne Lift aus eigener Kraft erklimmen. (Lesen Sie auch; Wegen Warteschlangen: Österreich verschärft Regeln für Skigebiete)

    Polizei: Bislang keine außergewöhnliche Situation in den Ausflugsgebieten

    Allerdings ist der Andrang auch nicht größer als etwa in München, wo sich an jedem sonnigen Wochenende Tausende auf den Spazierwegen an der Isar oder im Englischen Garten tummeln. Die bayerische Polizei sieht bislang keine außergewöhnliche Situation in den Ausflugsgebieten, appelliert aber an die Bürger, sich die Auswahl der Ziele gut zu überlegen.

    "Ein Problem könnten vielleicht Verkaufsstände sein, vor denen die Menschen Schlange stehen", sagte Keppler. "Aus meiner eigenen Beobachtung halten sich aber nahezu 100 Prozent der Leute auch hier an die Abstandsregeln, und sehr viele tragen eine Mund-Nasen-Bedeckung."

    Ein weiteres mögliches Risiko: "Problematisch könnte auch sein, wenn sich Familien mit anderen Familien zum Spazierengehen verabreden und einander dabei nahe kommen oder gar in einem Auto fahren", sagte der Wissenschaftler. "Letzteres ist ein bekanntes Ansteckungsrisiko. Aber solange sich die Menschen an der frischen Luft und in ihrer jeweiligen familiären Blase bewegen, sehe ich da keine Gefahr." (Lesen Sie auch: Besucheransturm im südlichen Ostallgäu: "Wir sind dem Ganzen hilflos ausgeliefert")

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