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Warum es an Bayerns Schulen immer seltener Hitzefrei gibt

Trotz Klimawandels

Warum es an Bayerns Schulen immer seltener Hitzefrei gibt

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    Trotz Klimawandels mit vielerorts steigenden Temperaturen und mehr heißen Tagen gibt es für Bayerns Schüler immer seltener Hitzefrei.
    Trotz Klimawandels mit vielerorts steigenden Temperaturen und mehr heißen Tagen gibt es für Bayerns Schüler immer seltener Hitzefrei. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

    Trotz Klimawandels mit vielerorts steigenden Temperaturen und mehr heißen Tagen gibt es für Bayerns Schüler immer seltener Hitzefrei. Ursache dafür gibt es gleich mehrere: So sind immer mehr Schulen mit Klimaanlagen ausgestattet. Auch dürfen die Schülerinnen und Schüler wegen angebotener Halb- und Ganztagsbetreuung nicht mehr einfach so kurzfristig aus Hitzegründen nach Hause geschickt werden.

    Einheitliche Regelungen zum Hitzefrei wurden erstmals vor rund 130 Jahren vom Preußischen Kultusminister Julius Robert Bosse aufgestellt. Wenn das Thermometer um 10 Uhr vormittags und im Schatten 25 Grad zeige, dürfe der Schulunterricht in keinem Falle über vier aufeinanderfolgende Stunden ausgedehnt werden, erklärte er damals in einem Ministerialerlass.

    Doch Anspruch auf Hitzefrei hat kein Kind. Die heutigen Regelungen dazu sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich: In Nordrhein-Westfalen beispielsweise heißt es im Gesetz: "Anhaltspunkt ist eine Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius, bei weniger als 25 Grad ist Hitzefrei nicht zulässig."

    Hitzefrei: Die Schulleitungen entscheiden selbst

    Das Kultusministerium in Bayern betont, die Entscheidung liege in der Verantwortung der Schulleitungen. Die Beförderung der Schülerinnen und Schüler nach Hause dürfe zudem durch ein früheres Unterrichtsende nicht gefährdet sein. Hitzefrei müsse mit den Eltern abgestimmt werden, damit die Betreuung sichergestellt ist, betont die Schulbehörde in Hamburg. Bei Schülerinnen und Schülern unter 14 Jahren biete die Schule zudem eine Notfallbetreuung an.

    In Berlin ist das Geben von Hitzefrei nicht an eine bestimmte Temperatur geknüpft, sondern an die Witterungsverhältnisse. Bei großer Hitze könnten sich die Schulen dann laut Senatsverwaltung für Bildung für verkürzte Unterrichtsstunden entscheiden. Dies gelte jedoch nicht für Oberstufe, die Ausbildung oder den zweiten Bildungsweg.

    Eine gesetzliche Regelung wünscht sich hingegen der Bayerische Elternverband. Diese würde Schulleitungen Rechtssicherheit geben und somit ermuntern, öfter im Sinne der Kinder zu entscheiden. Eine starre Vorgabe, wann es Hitzefrei geben solle, lehne der Verband allerdings ab, betonte der Landesvorsitzende Martin Löwe.

    Statistiken, wie oft an den deutschen Schulen Hitzefrei gegeben wird, gibt es laut Kultusministerkonferenz auch nicht. Allerdings scheint der spontane Abbruch des Unterrichts konträr zu den Modellen der Halbtags- und Ganztagsbetreuung zu stehen. So möchte man dem Showmaster Carrell zurufen: Heute geht der Sommer nicht nur von Juni bis September, sondern länger. Hitzefrei wie früher gibt es dagegen nur noch selten.

    Die Kinder in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern bewegt dies derzeit wahrscheinlich weniger - dort haben die Sommerferien schon begonnen. In Hamburg, Berlin und Brandenburg beginnen die sechswöchigen Ferien am Donnerstag.

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