Der niederbayerische Landkreis Rottal-Inn liegt bei den Corona-Neuinfektionen bundesweit an der Spitze. Das Robert Koch Instituts (RKI) meldete am Mittwoch (Stand: 3.12 Uhr) für die Region im Südosten Bayerns eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1104,3. Im Vergleich zum Vortag waren demnach 432 neue Fälle hinzugekommen. Ein Ausreißer? Wohl eher nicht, hieß es beim Landratsamt in Pfarrkirchen. "Die Zahlen sind einfach so hoch und wir wissen nicht, warum", sagte eine Sprecherin. Auch andernorts im Freistaat breitet sich das Coronavirus stark aus.
Warum sind die Corona-Infektionszahlen in Rottal-Inn so hoch?
Für die Behörden in den betroffenen Regionen bedeutet die Entwicklung eine sehr hohe Belastung, vor allem im Raum Rottal-Inn. Sie sind vollauf damit beschäftigt, Personen zu ermitteln und zu informieren, die mit Neuinfizierten Kontakt hatten. Man komme kaum mehr mit der Arbeit nach, beschrieb es eine Sprecherin des Landratsamtes. "Das ist an der Belastungsgrenze." Erklären kann man sich dort die Entwicklung nicht. Ein Grund könnte die Impfquote sein. Nach Auskunft der Behörde waren im Landkreis am 6. November 52,9 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Bayernweit sind es - mit Stand vom Mittwochvormittag - 65,2 Prozent. (Lesen Sie auch: 7-Tage-Inzidenz: So sind die aktuellen Corona-Werte im Allgäu)
Neun bayerische Landkreise Spitzenreiter in Deutschland
Neun bayerische Landkreise führen die bundesweite Liste der Regionen an, in der sich binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner besonders viele Menschen neu mit Corona angesteckt haben. Der erste nicht-bayerische Landkreis unter den besonders stark betroffenen Regionen war am Mittwoch Sonneberg in Thüringen mit einem Wert von 787,1.
Für ganz Bayern betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch 395,8. Für die Menschen sind damit deutlich schärfere Schutzmaßnahmen verbunden. So war am Montag die Krankenhaus-Ampel im Freistaat auf Rot gesprungen: Auf den Intensivstationen wurden mehr als 600 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt.
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