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Was die Bundestagswahl für Bayern bedeuten kann

Bundestagswahl 2021

Was die Bundestagswahl für Bayern bedeuten kann

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    Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident, und Markus Söder, Ministerpräsident: Je nach Ausgang der Bundestagswahl könnte sogar eine Kabinettsumbildung in Bayern notwendig werden.
    Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident, und Markus Söder, Ministerpräsident: Je nach Ausgang der Bundestagswahl könnte sogar eine Kabinettsumbildung in Bayern notwendig werden. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Auch ohne einen Kanzlerkandidaten aus Bayern wird die Bundestagswahl am 26. September im Freistaat mit großer Spannung erwartet. Denn wie immer wird der Urnengang auch direkte Konsequenzen auf die Politik im Land haben. Dabei geht es nicht nur um die Frage, welche Partei künftig in Berlin mitregieren darf. Denn je nach Wahlausgang könnte sogar eine Kabinettsumbildung in Bayern notwendig werden.

    Die Lage der Parteien im Überblick:

    CSU: Für die Christsozialen läuft der Wahlkampf alles andere als rund. In Umfragen dümpelt die Partei mit 34,5 Prozent auf einem extrem schlechten Niveau und deutlich unter ihrem bisherigen historischen Tiefstand von 38,8 im Jahr 2017. Viele CSUler hadern noch immer mit der Entscheidung, CDU-Chef Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union zu machen, immerhin hatte ja auch ihr eigener Parteichef CSU-Chef Markus Söder seine Bereitschaft erklärt.

    Doch das ist nicht das einzige Problem der CSU - erstmals seit langer Zeit drohen ihr in München und Nürnberg Verluste von Direktmandaten. Nachdem die CSU in den vergangenen 16 Jahren Teil der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war, droht in Berlin in diesem Jahr sogar der Gang in die Opposition, da sich bisher keine klare Mehrheit für die Union abzeichnet. Nicht nur für Söder wäre dies eine herbe Schlappe, immerhin definiert die CSU als bayerische Regionalpartei ihren Sonderstatus durch ihren Einfluss auf die Bundesregierung.

    Grüne: Auch wenn die Partei im Wahlkampf sehr unsanft von ihrer Erfolgswelle gestoßen wurde, könnten die Grünen in Bayern am Ende einer der großen Gewinner der Bundestagswahl sein. In Umfragen liegt die Partei immer noch weit vor ihrem Ergebnis von 2017 und dürfte damit in jedem Fall die Zahl ihrer Abgeordneten in Berlin deutlich erhöhen. Zudem könnten die Grünen in München und Nürnberg erstmals überhaupt Wahlkreise direkt gewinnen und würden damit der CSU eine historische Pleite bescheren. Hoffnungen machen sich die Grünen in Bayern auch auf eine Regierungsbeteiligung im Bund, weil sie sich Rückenwind für die kommenden Wahlen im Freistaat erhoffen.

    Die SPD steht in Bayern schon lange mit dem Rücken zur Wand

    SPD: Die Genossen in Bayern stehen seit Jahren bei Wahlen mit dem Rücken zur Wand. Nach einer Serie von historischen Niederlagen hofft der Landesverband unter seiner neuen Doppelspitze mit Florian von Brunn und Ronja Endres aber nun auf die Trendwende. In Umfragen lag die SPD jüngst um die zehn Prozent, was zwar immer noch deutlich unter dem schon schlechten Ergebnis von 2017 liegt (15,3). Nachdem die Partei aber bei den vergangenen Wahlen im einstelligen Bereich gelandet war, hängt die Messlatte in diesem Jahr ohnehin niedrig. Wie die Grünen hofft die SPD auch auf einen Regierungswechsel im Bund und setzt dabei auf ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz.

    Freie Wähler: Die Partei von Hubert Aiwanger will es in diesem Jahr endlich schaffen und in den Bundestag einziehen. Ob es ihr aber gelingt, bundesweit die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, ist keineswegs sicher. Für Aiwanger wäre der Einzug in den Bundestag als Spitzenkandidat nicht nur der größte politische Erfolg seiner Karriere - für ihn würde sich dann auch persönlich viel ändern. Seinen Ministerposten im bayerischen Kabinett müsste er umgehend räumen und würde, das hat er bereits angekündigt, auch notfalls im Bundestag in die Opposition gehen. Wer wiederum seinen Platz in Bayern dann übernehmen würde, ist offen.

    FDP: Die Freidemokraten haben im Grunde eine sehr komfortable Ausgangsposition. Die bundesweiten Umfragen geben ihnen berechtigte Hoffnungen, Teil der nächsten Bundesregierung zu werden. Mit 10,2 Prozent hatte die FDP schon 2017 ein für ihre Verhältnisse gutes Ergebnis eingefahren.

    AFD: Mit 12,4 Prozent landete die AfD 2017 ein Ergebnis, welches sie in diesem Jahr sogar noch übertreffen könnte. Wie bei der Landtagswahl setzt die Partei im Wahlkampf auf ihre Protestthemen Migration und die Ablehnung der Corona-Politik von Bund und Ländern. In den jüngsten Umfragen lag sie mit 13,1 Prozent knapp über dem Wert von vor vier Jahren.

    Linke: Anders als bei den Landtagswahlen schneidet die Linke bei Bundestagswahlen in Bayern besser ab. Daher dürfte die Partei auch das jüngste Umfrageergebnis von 2,8 Prozent noch gelassen sehen, 2017 landete sie immerhin bei 6,1 Prozent. Die meisten Stimmen generiert die Partei in den Ballungszentren, in den vergangenen Jahren hat sie aber auch versucht, sich außerhalb der Ballungszentren zu verankern.

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