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Weil das Schweinchen zu schwach ist: Hündin Molly säugt Ferkelchen Rosa

Mini-Zirkus in Akams

Weil das Schweinchen zu schwach ist: Hündin Molly säugt Ferkelchen Rosa

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    Zwei tierisch beste Freunde und ein stolzer Tier-Papa. Dieter Schetz betreibt einen kleinen Zirkus im Immenstädter Stadtteil Akams.
    Zwei tierisch beste Freunde und ein stolzer Tier-Papa. Dieter Schetz betreibt einen kleinen Zirkus im Immenstädter Stadtteil Akams. Foto: Stephan Michalik

    Zwischen Katzen, Enten und Hasen liegt Hündin Molly in der Küche von Zirkusdirektor Dieter Schetz. In dem Hunde-Körbchen bewegt sich aber noch etwas. Ist es ein Welpe? Dafür ist der Schwanz zu kringelig. Man mag es kaum glauben, aber es ist ein Ferkel, das an Mollys Zitzen saugt. Es ist das fünf Wochen alte Ferkel „Rosa von Schwarte“.

    Ein kleines fünf Wochen altes Ferkel saugt an Molly. Molly ist der Hund von Dieter Schetz, dem Zirkusdirektor vom Zirkus Liberta. Schetz wohnt in Göhlenbühl (Stadt Immenstadt)
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    So nennt es Dieter Schetz (68), der mit seiner Freundin Brigitte Simon (39) in Göhlenbühl bei Immenstadt-Akams wohnt – gemeinsam mit 150 Tieren. Schetz ist der Besitzer des Zirkus „Liberta“, in dem ausschließlich heimische Haus- und Hoftiere die Attraktion sind.

    Schetz übernahm das kleine Ferkel von einem Bauern. „Es war etwas zu klein geraten und konnte sich nicht gegen die anderen großen Ferkel durchsetzen, wenn es ans Füttern bei der Muttersau ging“, erzählt Schetz. Bei ihm soll Rosa die Chance haben heranzuwachsen. „Ich wollte sie mit der Flasche großziehen. Auf die war sie aber gar nicht scharf, sondern ist direkt an unsere Hündin Molly gegangen“, sagt der 68-Jährige. Und tatsächlich entwickelte Molly Muttergefühle für das Ferkel und produzierte Milch. „Jetzt saugt Rosa immer bei Molly“, sagt Schetz und lacht.

    „Einfach natürlicher“

    „Das ist ein Glücksfall für das kleine Ferkel“, sagt Tierärztin Sara Lumnitz von der Tierklinik Blaichach: „Dass eine Hündin ohne eigene Welpen Milch gibt, funktioniert nicht immer.“ Doch für das Ferkel sei es besser, wenn es an der Zitze saugen kann statt an der Flasche. „Das ist einfach natürlicher.“ Dass die Milch nicht von einem Schwein, sondern einer Hündin kommt, sei unbedenklich. Die in der Hundemilch vorhandenen Nährstoffe seien für das Schweinchen ausreichend. „Wenn man ein Ferkel mit der Flasche füttert, bekommt man bei der Milch nie die exakt gleiche Zusammensetzung hin, wie sie die Muttersau hätte“, erläutert Lumnitz.

    „Die Geschwister von Rosa sind inzwischen schon dreimal so groß“, sagt Schetz. Denn die würden natürlich auch gemästet und erleben meist ihren ersten Geburtstag nicht. „Außerdem kann Rosa bei uns den ganzen Tag frei rumrennen.“ Das hält schlank.

    Das Ferkel sei auch immer auf den Fersen seiner neuen Mutter. „Egal, wo Molly hinläuft, Rosa ist immer hinter ihr her und weicht nicht von ihrer Seite“, sagt der 68-jährige Zirkuschef. Warum Molly das über sich ergehen lässt, kann sich Schetz selbst nicht erklären: „So etwas hat sie noch nie gemacht.“ Lange wird das Ferkel aber nicht mehr an Mollys Zitzen nuckeln. „Wenn Rosa zu groß wird und ihr in die Zitzen beißt, wird sie Molly nicht mehr ran lassen“, sagt Dieter Schetz. Außerdem trinkt das Ferkel ab und zu auch schon aus der Flasche. „Dabei saut sich Rosa allerdings immer voll ein. Und Molly leckt sie dann sauber.“

    Die neue Attraktion im Zirkus Liberta können die Besucher ab dem morgigen Freitag in Kempten sehen. Dann tritt Schetz mit seinen Tieren am Fenepark zur 50-Jahr-Feier des Einkaufzentrums auf. Die Vorstellungen finden ab 13 Uhr statt. Am Samstag, 25. Mai, ist der Zirkus ab 11 Uhr am Astrid-Lindgren-Haus in Kempten. Künftig soll übrigens „Artist Rosa“ durch einen Feuerreifen springen.

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