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Weißenhorn: Trickbetrüger geben sich als Polizei aus - Geldabholer festgenommen

Polizei-Meldungen aus Bayern

Schockanrufer geben sich als falsche Polizisten aus - echte Polizei fasst einen der Betrüger

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    Falsche Polizeibeamte telefonierten mit einem 73-jährigen Mann aus der Region. Er wurde Opfer ihrer Betrugsmasche und übergab Bargeld und Schmuck. Am nächsten Tag fasste die Polizei den Geldabholer.
    Falsche Polizeibeamte telefonierten mit einem 73-jährigen Mann aus der Region. Er wurde Opfer ihrer Betrugsmasche und übergab Bargeld und Schmuck. Am nächsten Tag fasste die Polizei den Geldabholer. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolbild)

    Opfer der Betrüger wurde vergangene Woche ein 73-jähriger Mann in der Region zwischen Memmingen und Ulm. Er wurde laut Mitteilung von Anrufern kontaktiert, die angeblich bei der Kriminalpolizei arbeiteten.

    Die falschen Beamten gaukelten dem Mann vor, dass eine Einbrecherbande aktiv sei und ein Zettel mit seiner Adresse aufgefunden wurde. Nun müsse man davon ausgehen, dass demnächst auch bei ihm eingebrochen würde, versicherten die Betrüger dem Mann laut Polizei "glaubhaft" (Lesen Sie dazu: Deshalb fallen immer mehr Menschen auf Schockanrufe herein).

    So veranlassten die Täter den 73-Jährigen dazu, Wertgegenstände und Bargeld aus dem Haus in Sicherheit bringen zu wollen. Dafür fuhr der Mann nach Weingarten und übergab eine geringe Menge Bargeld und vor allem Schmuck im Gesamtwert von rund 10.000 Euro. Ein Abholer nahm die Wertsachen entgegen.

    Telefonbetrüger: Angerufener meldet sich bei der Polizei in Weißenhorn

    Am folgenden Tag sollte der 73-Jährige dann Bargeld in Höhe von 20.000 Euro an die vermeintliche Kriminalpolizei übergeben. Nun kamen ihm jedoch erhebliche Zweifel und er meldete sich bei der Polizeiinspektion Weißenhorn.

    Dort wurde der Mann über den Betrug aufgeklärt und half schließlich bei der Festnahme eines der Betrüger. Er brach den Kontakt zu den Tätern nicht ab, während die Polizei im Hintergrund tätig wurde.

    So konnten echte Polizeibeamte bei einer fingierten Übergabe an einem Parkplatz in der Blaubeurer Straße in Ulm den Geldabholer vorläufig festnehmen. Der 37-Jährige aus Baden-Württemberg war laut Mitteilung auch derjenige, der bereits am Vortag das Geld und den Schmuck entgegengenommen hatte.

    Er wurde befragt und im Anschluss nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Memmingen wieder entlassen. Die Ermittlungen zu weiteren Tätern dauern an.

    Trickbetrüger und Schockanrufe: Der Trend im Landkreis Neu-Ulm

    Im Landkreis Neu-Ulm gaben sich dieses Jahr bislang knapp 70 Betrüger am Telefon als Amtsträger aus. Im Vorjahr waren es insgesamt knapp 160 Betrugsfälle von falschen Amtsträgern. Davon waren zwei Fälle erfolgreich und die Täter erbeuteten über 200.000 Euro, teilt die Polizei mit.

    Die Polizei gibt deshalb im Umgang mit Trickbetrügern folgende Tipps

    • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
    • Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertgegenstände fragen.
    • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Wenn Sie unsicher sind, legen Sie einfach auf und rufen später eventuell zurück.
    • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
    • Kontaktieren Sie bei ungewöhnlichen Anrufen Ihre Angehörigen, Bekannten oder die Polizei.

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