+++ Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von allgaeu.life und erschien zuerst am 17. 10 2017 +++
Es sieht aus wie bei Dreharbeiten zu "School of Rock": Schüler aus allen Jahrgangsstufen schleppen Verstärker, Gitarren, Schlagzeuge und Keyboards heran. Showtime auf dem Sportplatz des Carl-von-Linde-Gymnasiums! Für den Video-Dreh mit allgaeu.life verlagert die Big Band ihre Probe kurzerhand ins Freie.
"Coole Sache", sind sich alle einig. Genau das gleiche gilt für den Song, den der musikalische Leiter Martin Babel (46) vor Kurzem ins Programm aufnahm: "Welcome to the Jungle", der aus Sicht der 10- bis 18-jährigen Schüler irgendwann in grauer Vorzeit erschien, hat für sie dennoch nichts an Aktualität eingebüßt.

Vor allem die beiden Gitarristen Paul Thümmler (15) und Benedikt Schratt (16) fahren voll darauf ab. Jeder von ihnen hat einen Solo-Part, bei dem er frei improvisierend auf den Spuren von Slash wandelt. "Es macht Riesen-Spaß. Man kann sich mal richtig austoben", sagen die beiden schmunzelnd. Anders als bei Guns N'Roses drängt sich bei ihrer Version auch kein Sänger in den Vordergrund: Die 30 Schüler spielen eine speziell für Big Bands arrangierte Instrumental-Version.
Für einen fulminanten Sound sorgen unter anderem Saxophonisten, Posaunisten und Percussionspieler. Einige Instrumente sind gleich doppelt besetzt. An den Keyboards hauen beispielsweise Valentin Wolf (13) und Philipp Engel (13) in die Tasten. Normalerweise stehen sie eher auf Klassik oder Elektro. Doch die Rock-Nummer reißt sie ebenfalls mit: "Wenn man zusammen spielt, ist das einfach was besonderes. Alles greift in einander."
Die Big Band gibt es seit zwölf Jahren. Getreu dem Motto "Let's Swing and Rock'Roll" ist für musikalische Schüler aller Altersklassen offen. Wer einmal zur Probe kam, der bleibt in der Regel auch. "Man kommt mit Gleichgesinnten zusammen und lernt so ganz neue Freunde kennen", sagt Martin Babel, der zugleich Gründer der über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannten Bigband "Babel and the Goodmen" ist.

Schon nach den ersten "Jungle-"-Takten dirigiert der Vollblut-Musiker in alter Headbanger-Manier und ist sichtlich stolz auf sein Ensemble. Das kann er auch sein, wie die Auftritte beispielsweise beim Frühjahrskonzert im Kornhaus oder dem Sommerfest der Schule beweisen. Auch "Welcome to the Jungle" kommt beim Publikum bestens an. "Vor allem bei den Eltern", erzählen die Schüler augenzwinkernd.