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Wenn das Allgäu zum Mekka der Techno-Fans wird...

Ikarus-Festival am Airport

Wenn das Allgäu zum Mekka der Techno-Fans wird...

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    Echte Electro- und Festival-Fans lassen sich auch vom Regen nicht abhalten: Drei Tage und Nächte lang wird vom 8. bis 10. Juni auf dem Ikarus am Allgäu Airport wieder gefeiert.
    Echte Electro- und Festival-Fans lassen sich auch vom Regen nicht abhalten: Drei Tage und Nächte lang wird vom 8. bis 10. Juni auf dem Ikarus am Allgäu Airport wieder gefeiert. Foto: Erwin Hafner

    Frage: Das Ikarus-Festival gibt es nach 2015 und 2016 schon zum dritten Mal. Wie laufen die Vorbereitungen?

    Schlamm gehört zu einem gelungenen Festival. Vergangenes Jahr war's nach sturzartigen Regenfällen des Guten aber ein wenig zu viel auf dem Campingplatz und den Zugangswegen zum Ikarus.
    Schlamm gehört zu einem gelungenen Festival. Vergangenes Jahr war's nach sturzartigen Regenfällen des Guten aber ein wenig zu viel auf dem Campingplatz und den Zugangswegen zum Ikarus. Foto: Benedikt Siegert

    Bastian Schleich: Prima! Wir sind guter Dinge und haben Einiges vor. In erster Linie hoffen wir natürlich auf besseres Wetter als im vergangenen Jahr, als es tagsüber wie aus Eimern schüttete. Aber selbst wenn es wieder regnet, sind wir besser vorbereitet. Wir haben die Wege zum Festival und auf dem Gelände besser befestigt und werden mehr Böden auslegen. Ehrlicherweise haben wir das letztes Jahr unterschätzt. Wir rechnen wieder mit 30.000 Besuchern am Freitag und am Samstag - und wenn das Wetter mitspielt, mit nochmals 6.000 zusätzlichen Tagesticket-Gästen.

    Welche Neuerungen gibt es dieses Jahr?

    Schleich: Wir haben das Festivalgelände ziemlich umgebaut. Unsere Main Stage befindet sich diesmal vorne an dem Platz, wo im vergangenen Jahr das große Zelt war. Das rückt dafür an die Stelle, an der wir 2016 den Pool hatten. Am Coolsten aber: Wir haben dieses Jahr eine neue Area in unmittelbarer Nachbarschaft zur Start- und Landebahn des Airports. Zu tanzen und gleichzeitig den Fliegern beim Starten und Landen zuzusehen, wird ziemlich krass.

    Zu einem richtigen Festival gehört immer auch das Drumherum. Was habt Ihr Euch dazu überlegt?

    Schleich: Zu den Ikarus-"Klassikern" gehören natürlich der 500 Quadratmeter große Pool und die Rundflüge über dem Gelände und zu Schloss Neuschwanstein. Dieses Jahr haben wir außerdem einen richtigen Festival-Marktplatz mit Tattoo-Artist, Barber & Styling Shop und einem Zirkus. Sehr cool wird auch unsere Street Food Meile mit 25 bis 30 Ständen, an denen unterschiedliches Essen angeboten wird.

    Rund um die Bühnen, Shelter und das große Zelt werden auch in diesem Jahr wieder über 30.000 Festival-Besucher erwartet.
    Rund um die Bühnen, Shelter und das große Zelt werden auch in diesem Jahr wieder über 30.000 Festival-Besucher erwartet. Foto: Benedikt Siegert

    Wie groß ist das Team, das hinter einem Event wie dem Ikarus-Festival steckt?

    Schleich: Rein was die Produktion anbelangt bilden 60 Personen den Kern des Teams. In ein paar Tagen beginnt auf dem Gelände der Aufbau, um den sich rund 30 Leute kümmern. Zunächst müssen 15 Kilometer Bauzaun verlegt werden, etwa zehn Tage vor dem Festival geht es dann an die Infrastruktur: Wasserkanäle, Stromleitungen und so weiter… An den Festivaltagen sind 800 bis 1.000 Mitarbeiter – von der Bewirtung bis zur Security – im Einsatz.

    Was sind denn die größten Herausforderungen für Euch als Veranstalter?

    Feiern, wo früher Starfighter und Tornado-Flugzeuge der Bundeswehr standen. Die Lautstärke der Flieger schaffen die DJs in den Ikarus-Sheltern aber auch...
    Feiern, wo früher Starfighter und Tornado-Flugzeuge der Bundeswehr standen. Die Lautstärke der Flieger schaffen die DJs in den Ikarus-Sheltern aber auch... Foto: Ralf Lienert

    Schleich: Am anstrengendsten ist der Künstlereinkauf. Wir konkurrieren praktisch mit der ganzen Welt - man kann sich vorstellen, wie schwer es ist, angesagte Acts wie Alle Farben, Fritz Kalkbrenner oder im vergangenen Jahr Sven Väth nach Memmingen zu bringen. Und dann gibt es noch ein paar infrastrukturelle Schwierigkeiten: Das Airport-Gelände hat dort beispielsweise keine Abwasserschächte. Wir müssen an den Festivaltagen 50 Aggregate für zum Beispiel Toiletten mit einem Wasserlaster betanken, der immer hin- und herfährt…

    Trotzdem plant Ihr, das Ikarus-Festival langfristig in Memmingerberg abzuhalten?

    Schleich: Ja, absolut. Vor fünf, sechs Jahren entstand unsere Idee, ein richtiges Elektro-Festival im süddeutschen Raum ins Leben zu rufen, das sich als feste Größe etabliert. Wir sind auch total glücklich, wie es sich entwickelt hat: Die Besucherzahlen sind super und die Zusammenarbeit mit den Behörden klappt reibungslos. Dabei ist es fast unwirklich, wie viele Ansprechpartner man rund um das Airport-Gelände hat: die Airport GmbH, die Gemeinden wie Memmingerberg und Benningen, dann die vielen Landwirte, denen die Flächen gehören… Aber wir erfahren von allen viel Entgegenkommen und Rücksicht. Das läuft total entspannt! Wir wollen weiter Vertrauen und Akzeptanz bei den Leuten vor Ort aufbauen, denn wir möchten langfristig bleiben.

    Dabei klingt das zunächst doch mal komisch: ein großes Elektro-Festival in einem eher ruhigen, traditionsgeprägtem Eck im Unterallgäu…

    Schleich: Das Allgäu hat sich als gutes Eck für uns erwiesen. Bisher gab es in dieser Gegend kein elektronisches Festival, wir haben da ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Außerdem liegt Memmingen günstig: Die Leute kommen aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Frankreich. Das Ganze steht und fällt aber natürlich mit dem Programm, das eine gewisse Strahlkraft entwickeln muss. Wie groß die inzwischen ist, bestätigen uns auch die Reiseunternehmen und Busfahrer: Das Ikarus-Festival wird in diesem Jahr aus 75 Städten mit Bussen angefahren.

    Abschließende Frage: Auf was freust Du Dich persönlich am meisten?

    Schleich: Mein Highlight ist, wenn am Festivalwochenende die Dinge soweit am Laufen sind, dass ich am Samstagnachmittag mit einem Bier in der Hand mal 20 Minuten alleine über den Campingplatz schlendern und mir die Leute anschauen kann. Oder natürlich jedes Mal, wenn ich auf der Main Stage stehe und auf die feiernden Menschen runter blicke. Unbeschreiblich!

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